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Hertha BSC: Strafbefehl für Patrick Ebert?

Ermittler rechnen mit einer Geldbuße für Herthas Profi, weil er nach seiner Geburtstagsfeier Autos demoliert haben soll. Weil sich die Höhe nach seinem Einkommen richtet, könnte es für Ebert teuer werden.

Berlin - Es ist ein bisschen ruhiger geworden um den Hertha-Spieler Patrick Ebert, nachdem bekannt geworden ist, dass er am 18. März angetrunken mit seinem Freund, dem ehemaligen Hertha- Spieler Kevin-Prince Boateng, dreizehn geparkte Autos beschädigt und teilweise die Seitenspiegel abgetreten haben soll. Ebert hat dies seinem Verein gegenüber bestritten, und der Verein glaubt ihm. Doch die Ruhe könnte bald vorbei sein: Denn seit voriger Woche ist die Ermittlungsakte Ebert bei der Staatsanwaltschaft eingegangen. Am ermittelnden Staatsanwalt liegt es nun gewissermaßen, wie es mit Herthas Spieler weitergeht.

Die Staatsanwaltschaft wollte sich nicht zu den laufenden Ermittlungen äußern. Doch wie der Tagesspiegel aus Ermittlerkreisen erfuhr, sei es wahrscheinlich, dass es auf einen Strafbefehl für den 22 Jahre alten Fußballprofi hinausläuft. Dass das Verfahren wegen geringer Schuld gegen ihn eingestellt wird, sei relativ unwahrscheinlich, hieß es. Denn Ebert ist nicht zum ersten Mal auffällig geworden: Am 5. August 2007 war der Fußballprofi mit 1,46 Promille um fünf Uhr früh am Steuer seines Wagens auf dem Berliner Kurfürstendamm von der Polizei gestoppt worden. Danach war er seinen Führerschein erst einmal los.

Läuft es also auf einen Strafbefehl für Ebert hinaus, so bedeutet dies, dass im schriftlichen Verfahren eine Geldstrafe von ihm verlangt wird. Akzeptiert er dies, kommt es zu keiner öffentlichen Hauptverhandlung – also zu keiner Anklage wegen Sachbeschädigung. Ebert muss dann das Geld in Tagessätzen zahlen: Die Anzahl richtet sich dabei nach der Schwere der Schuld, die Höhe nach dem Einkommen. „Das kann für Ebert richtig teuer werden“, sagte ein Beamter. Seinem Kumpel Kevin-Prince Boateng, der inzwischen in Dortmund spielt, droht dasselbe Prozedere.

Die Ermittlungen, wonach Ebert Opfer einer Erpressung geworden sein soll, sind laut einem Ermittler eingestellt worden. „Die Vorwürfe konnten nicht aufrechterhalten werden. Die Erpressung war nicht richtig nachzuweisen“, hieß es. Wie berichtet, soll Ebert mit einem Inhaber mehrerer beschädigter Autos einen Deal gemacht haben: Der Besitzer soll von Ebert zehn Vip-Logen-Karten und 5000 Euro gefordert haben, damit er die Anzeige gegen den Fußballprofi zurückzieht. Ebert habe laut Ermittlern das Angebot angenommen, man sei sich „handelseinig“ gewesen. Ein „Vermittler“ soll daraufhin versucht haben, Geld aus dem Deal zu schlagen, indem er Ebert erpresste. Doch diese angebliche Erpressung konnte offenbar nicht nachgewiesen werden.

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