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Zum Verstecken. Hertha-Torwart Thomas Kraft in Bielefeld.

© Reuters

Hertha BSC und der DFB-Pokal: Der Pokal-Komplex wird weiter vererbt

Hertha BSC hat eine ausgeprägte Vorliebe dazu, sich im DFB-Pokal zu blamieren. Diese Schwäche ist längst zum Imageproblem für die Berliner geworden. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Christoph Dach

Im Grunde könnten wir an dieser Stelle alte Texte einwechseln, mithilfe der sogenannten Zu-Guttenberg-Tastatur: „Strg A“, „Strg C“, „Strg V“. Markieren, kopieren, einfügen also. Nur der Name des Gegners müsste ausgetauscht werden. Ansonsten hat sich aus Sicht von Hertha BSC nichts geändert: Spieler und Trainer sind gekommen und gegangen in den letzten Jahren und Jahrzehnten, geblieben ist eine geradezu exzessive Schwäche im Pokalwettbewerb des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Ironischerweise hat Hertha ganze sieben Mal das Achtelfinale erreicht, seitdem das Endspiel in Berlin ausgetragen wird, und das passiert nun schon seit 1985. Auch in Bielefeld war am Dienstag mal wieder Schluss in Runde zwei.

Klar, vor den Berlinern sind bereits andere Teams überraschend im Pokalwettbewerb ausgeschieden, wer wüsste sonst schon von der Existenz von Vestenbergsgreuth? So ausgeprägt wie bei Hertha ist die Vorliebe zur Blamage in diesem Wettbewerb aber bei keinem anderen Bundesligisten. Gerade weil die Berliner jahraus, jahrein mit der Aussicht starten, das Finale im eigenen Stadion bestreiten zu dürfen, ist dieses Phänomen mittlerweile zu einem echten Imageproblem geworden. Die Zweit- und Drittligisten, so scheint es, reiben sich schon mit Vorfreude die Hände, wenn sie Hertha als Gegner zugelost bekommen. Zumal verhältnismäßig große Einnahmen winken, die dem Bundesligisten auch nicht schaden würden.

Wie wird man diesen Komplex nun wieder los, der es offenbar generationsübergreifend in die Köpfe der Spieler geschafft hat? Ein Ansatz wäre die Wahrscheinlichkeitsrechnung. Selbst wenn eine Münze x Mal in Folge auf Zahl fällt, liegt die Wahrscheinlichkeit dafür beim nächsten Mal trotzdem nur bei ziemlich genau 50 Prozent. Diese Erkenntnis sollte Hertha mit ins nächste Pokalspiel nehmen.

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