zum Hauptinhalt

Sport: Hertha hat ein Problem: Alves ist verletzt, Daei spielte gestern noch gegen die Malediven

Manchmal findet Jürgen Röber das Leben richtig ungerecht. Da hockt der Hertha-Trainer "fix und fertig im Flugzeug", muss sich erst mal sammeln, und wenn er sich zu seinen Spielern umschaut, da sieht er zum Beispiel Ali Daei.

Manchmal findet Jürgen Röber das Leben richtig ungerecht. Da hockt der Hertha-Trainer "fix und fertig im Flugzeug", muss sich erst mal sammeln, und wenn er sich zu seinen Spielern umschaut, da sieht er zum Beispiel Ali Daei. Der hängt in seinen Träumen, noch bevor die Triebwerke gestartet sind. Nur heute findet Röber diese besondere Fähigkeit von Daei gut. Denn heute früh landet der Hertha-Torjäger in Berlin - er kehrt zurück von der iranischen Fußball-Nationalmannschaft. Gestern spielte Daei noch im Iran gegen die Malediven, schoss ein Elfmetertor beim 3:0. Heute muss er wieder ran. Hertha BSC spielt gegen den VfL Wolfsburg, den Tabellenachten der Fußball-Bundesliga (20 Uhr, Olympiastadion), und Röber braucht einen ausgeschlafenen Stürmer. Alex Alves fällt als Offensivkraft aus. Der Brasilianer erlitt gegen Kaiserslautern einen Muskelfaserriss und fehlt voraussichtlich die nächsten zehn Tage.

Der Ausfall von Alves wurmt Röber natürlich. Aber dafür ist Michael Preetz dabei. Der Torschützenkönig der vergangenen Saison hat in der Rückrunde achtmal getroffen, für Röber ist er wieder der bedeutende Aktivposten. "Er ist auf dem gleichen Leistungsniveau wie vor seinem Armbruch im Sommer 1999", sagt Röber. Das hat er vermutlich auch Erich Ribbeck erzählt, dem Teamchef der deutschen Nationalmannschaft. Die beiden haben miteinander telefoniert, und Röber hat ein paar Signale erhalten. "Ich kann mir gut vorstellen, dass Michael beim nächsten Länderspiel dabei ist."

Das findet am 26. April in Kaiserslautern statt, gegen die Schweiz. Wichtiger ist Preetz freilich, dass er im Sommer bei der EM dabei ist. "Möglicherweise nominiere ich noch einen weiteren Stürmer nach", hatte Ribbeck gerade verkündet. Der Name Jancker fiel, der von Zickler auch, dann sprach Ribbeck noch von Preetz. "Ich kann mich nur mit Toren anbieten", sagt Preetz. Der Bundestrainer hat gerade damit zu tun, seinen Kapitän Oliver Bierhoff aus der Schusslinie zu ziehen. Bierhoff ist der gleiche Spielertyp wie Preetz, groß, kopfballstark, routiniert. Preetz ist insofern ein direkter Konkurrent. Aber Ribbeck hält an Bierhoff fest, Preetz findet das gut. "Es ist ganz wichtig für einen Stürmer, dass er das Vertrauen des Trainers besitzt." Preetz kennt die Situation. Er war seinem Trainer dankbar, dass der an ihm festhielt, als der Hertha-Torjäger im vergangenen Herbst vor allem neben das Tor getroffen hatte.

Den Torjäger quält im Moment der Gedanke, dass Hertha heute verlieren könnte. Schließlich fehlen neben Alves noch Wosz und Konstantinidis, beide, weil sie nach Gelben Karten Sperren absitzen müssen. Deisler ist wieder im Kader, doch ob er von Anfang an spielen kann, ist offen. Auch Anthony Sanneh ist nicht völlig fit. Der US-Amerikaner wird mit größter Wahrscheinlichkeit nach der Saison Hertha verlassen. Dafür könnte Verteidiger Rui Marquez zu den Berlinern kommen. Angeblich steht der 22-Jährige vom SSV Ulm kurz vor der Unterschrift eines Drei-Jahres-Vertrags bei Hertha.

So wollen sie spielen:

Hertha BSC: Kiraly - Schmidt, van Burik, Sverrisson - Rehmer, Veit, Dardai, Neuendorf, Hartmann - Preetz, Daei (Aracic).

VfL Wolfsburg: Reitmaier - Kryger, Thomsen (Ballwanz), Biliskov - Greiner, Sebescen, Nowak, Weiser - Munteanu - Akpoborie, Feldhoff (Rische).

Schiedsrichter: Berg (Konz).

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false