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Rennmaschinen auf vier Beinen. Für ihre Namen können die Pferde nichts.

© imago images/ZUMA Wire

Hitler, Backpfeifengesicht, Grape Soda: Rassistisch ist nicht das Pferd

Die Namensgebung im Pferdesport grenzt mitunter an Tierquälerei. Nun hat es ein Trainer in den USA zu weit getrieben. Er wurde hart bestraft.

Ein Pferd kann großes Glück haben. Dann heißt es „Zuckerprinz“, „King Kong“ oder auch „Go on Go on Go on“. Ein Pferd kann aber auch großes Pech haben. Dann rast es, wie in Indien geschehen, als „Hitler“ über die Rennstrecken. Oder als „French Furze“, „Salmonelle“ oder gar als „Backpfeifengesicht“. Auch unter den Pferdehaltern im bezahlten Reitsport gibt es offenbar Tierfreunde und Tierfeinde.

Von Trainer Eric Guillot war bislang vor allem bekannt, dass er seine Pferde schneller macht. Mehr als 13 Millionen Dollar haben die von ihm trainierten Vierbeiner schon erlöst. Jetzt aber hat seine Karriere einen schweren Knacks bekommen, weil er seinen dunklen dreijährigen Hengst „Grape Soda“ taufte. Grape Soda steht für Traubenlimonade und wird in den USA auch als rassistisches Synonym für Schwarze verwendet. Tatsächlich benannte Guillot den jungen Hengst indirekt nach dem schwarzen TV-Pferdesportanalysten Ken Rudulph.

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Guillot behauptete später, dass sich kein rassistisches Motiv hinter dem Namen verberge, sondern Grape Soda schlicht sein Lieblingsgetränk in seiner Kindheit gewesen sei. Die Reiterzunft in den USA nahm dem Trainer dies nicht ab. Die New York Racing Association entzog den von Guillot trainierten Pferden vorerst die Rennerlaubnis.

Ausgetragen wurde der ganze Skandal auf dem Rücken des völlig schuldlosen Pferdes. Immerhin hat der Hengst inzwischen einen neuen Besitzer, der ihm auch gleich einen neuen Namen verpasst hat: „Grape Soda“ heißt jetzt „Respect for All“.

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