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Peking 2008 - Hockey

© dpa

Hockey: 4:1 gegen die Gastgeber

Nach dem erfolgreichen Auftakt der Damen haben auch die deutschen Hockey-Herren ihr erstes Spiel gewonnen. Mit 4:1 (1:1) deklassierten sie am Montagmorgen Gastgeber China.

Der Start wirkte noch verschlafen, doch am Ende hatte sich für Deutschlands Hockey-Herren das frühe Aufstehen gelohnt: Vier Stunden nach dem Wecker-Klingeln um 6.00 Uhr applaudierten sogar die geschlagenen Gastgeber dem Team von Trainer Markus Weise. Mit dem 4:1 (1:1) über China dank Toren von Christoph Zeller (21. Minute/Strafecke), Goalgetter Florian Keller mit einem Doppelpack (43./54./Strafecke) sowie Carlos Nevado (67.) feierte der Weltmeister am Montag einen Start nach Maß in die Olympischen Spiele in Peking. „Das war sicherlich ein Fingerzeig. Ich glaube, dass die Mannschaft ein sehr gutes Turnier spielen kann“, meinte Weise. Allerdings vergaß der 45-Jährige, der 2004 mit den Damen den Olympiasieg geholt hatte, nicht, auf die keineswegs glanzvolle Anfangsphase der Partie im Olympic Green Hockey Stadium hinzuweisen. „Es wäre nicht gut gewesen, wenn wir die hier leicht weggeschossen hätten. So hat sich die Mannschaft richtig ins Turnier reingebissen“, sagte Weise und sprach von einem Arbeitssieg.

Der Weckruf in der siebten Minute durch die Führung des Chinesen Yubo Na verfehlte allerdings zunächst noch seine Wirkung. Die Gastgeber - lautstark von den einheimischen Zuschauern unter den rund 3000 Besuchern angetrieben - setzten die deutsche Mannschaft weiter unter Druck. Kombinationen gelangen kaum. Torhüter Max Weinhold, der beim Gegentor ins kurze Eck keine gute Figur abgab, bewahrte das Team mit einigen Glanzparaden vor einem deutlicheren Rückstand. „Ich hätte aber auch bei einem 0:2 keine Panik bekommen“, betonte der Coach. Cool blieb auch seine Mannschaft. „Wir haben danach ruhig weitergespielt und 4:1 gewonnen“, betonte Matthias Witthaus, der Sieg sei super wichtig. „Es ist unsere Stärke, über den Kampf ins Spiel zu finden“, ergänzte Spielführer und Abwehrchef Timo Wess. Die Anlaufschwierigkeiten seien ganz normal für eine so junge Mannschaft. Richtig in Fahrt kamen die Deutschen spätestens nach Zellers Treffer. Nachdem er nach einer Strafecke an der Latte gescheitert war, verwandelte er die darauffolgende Ecke. In beeindruckender Gelassenheit umspielte anschließend Keller bei seinem ersten Olympia-Treffer Chinas Keeper Rifeng Su. Der Berliner, der 2000 nicht nominiert worden war, 2004 berufsbedingt fehlte und von Coach Weise in die Nationalmannschaft zurückgeholt wurde, ließ im Anschluss an eine Strafecke auch den dritten deutschen Treffer folgen. Zu diesem Zeitpunkt spielte die Mannschaft wegen einer Hinausstellung für Tibor Weißenborn in Unterzahl. Kurz vor Schluss brachte Nevado die chinesischen Fans zum Verstummen, die nach dem Schlusspfiff die deutsche Mannschaft artig beklatschten.

Mit einem weiteren Sieg am Mittwoch (12.30 Uhr MESZ) gegen Belgien könnte die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) einen großen Schritt Richtung Halbfinale machen. „Da haben wir eine Rechnung offen“, betonte Torschütze Nevado. Die Belgier hatten bei der EM 2007 in Manchester das Halbfinale durch einen Treffer vier Sekunden vor dem Ende gewonnen und direkt das Olympia-Ticket gelöst. Die deutsche Mannschaft musste dagegen noch einmal zittern und den Umweg über das Qualifikations-Turnier in Kauf nehmen. (dpa)

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