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Glücklos im Sattel. Lena Schöneborn haderte zuletzt mit ihren Pferden. Foto: dpa

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Sport: Hoffen auf Asiens Pferde

Heute beginnt in Taiwan die WM im Fünfkampf.

Berlin - Noch vor einigen Jahren galt Lena Schöneborn als große Pferdeversteherin. Die Olympiasiegerin von Peking 2008 im Modernen Fünfkampf ist eine gute Reiterin, die es schafft, sich in kurzer Zeit mit einem fremden Pferd anzufreunden.

Anders als die Spezialisten reiten die Fünfkämpfer bei ihren Wettkämpfen nicht auf eigenen Tieren, sondern auf Pferden, die der Veranstalter zur Verfügung stellt und die ausgelost werden. Dieses Prozedere gilt auch für die Weltmeisterschaft, die an diesem Mittwoch in Kaohsiung auf Taiwan beginnt. Schöneborn geriet zuletzt mehrfach an einen störrischen Gaul, etwa bei der Heim-EM 2009 in Leipzig, bei Olympia im Vorjahr in London, als es auch in den anderen Disziplinen nicht lief, und bei der EM im Juli in Polen. Die Medaillenränge waren nach den missglückten Ritten unerreichbar, auch das Selbstvertrauen litt.

„Ich hoffe, dass ich mit Pferden aus Taiwan besser zurechtkomme als mit polnischen Pferden“, lautete deshalb Schöneborns Wunsch für die WM in Asien. Der Auftakt sollte der 27 Jahre alten Berlinerin, die noch immer für ihren Heimatverein SSF Bonn startet, keine größeren Probleme bereiten. In der Qualifikation, in der die 36 Teilnehmerinnen für das Finale am Freitag ermittelt werden, ist das Reiten ausgespart.

Die EM-Sechste Annika Schleu und Claudia Knack (beide Berlin) haben ebenfalls gute Chancen für den Endkampf. „Wir haben uns intensiv vorbereitet“, berichtete Bundestrainerin Kim Raisner. Dazu gehörte auch eine rechtzeitige Anreise in der Vorwoche, um sich an das Klima in der zweitgrößten Stadt auf der Insel vor dem chinesischen Festland vorzubereiten.

Während Schöneborn und Schleu zum Kreis der Medaillenanwärterinnen zählen, streben die deutschen Männer einen Top-Ten-Platz an. Der neue Bundestrainer Axel Stamann hat Alexander Nobis (Berlin), Stefan Köllner und den WM-Debütanten Fabian Liebig (beide Potsdam) nominiert. „Ein Platz unter den besten zehn wäre für mich ein mehr als versöhnlicher Abschluss eines schwierigen Jahres. Ich bin jedenfalls hungrig“, sagte der 28-jährige Köllner.

Nach den Einzelwettkämpfen der Frauen (Freitag) und Männer (Samstag) stehen bis zum 27. August noch drei nicht-olympische Staffel-Entscheidungen (Mixed, Frauen, Männer) auf dem WM-Programm. dpa

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