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Mit einer sensationellen Leistung führte Franz Wagner Deutschland ins WM-Finale.

© Imago/Tilo Wiedensohler

Der Weg ins Finale: Höhepunkte der beeindruckenden Reise der deutschen Basketballer

Am Sonntag kann Deutschland eine grandiose Basketball-WM mit dem Titelgewinn veredeln. Der Weg dahin war alles andere als einfach.

Von Sven Fröhlich

Wenn am Sonntagnachmittag deutscher Zeit der Schlusspfiff im WM-Finale zwischen Deutschland und Serbien ertönt, wird sich zeigen, ob sich all die Mühe der zurückliegenden Wochen in einem historischen Moment verfestigt. Der größte Erfolg in der Verbandsgeschichte ist zum Greifen nah. Vor rund zwei Wochen hat die fulminante Reise begonnen.

Mit 81:63 feierte das Team von Bundestrainer Gordon Herbert gegen Japan den WM-Auftaktsieg – musste dafür aber einen hohen Preis zahlen. Franz Wagner verletzte sich am Knöchel und musste die darauffolgenden Spiele aussetzen. Gegen die japanische Auwahl überragte dafür Wagner der Ältere, Moritz. Sowohl leistungs- als auch stimmungstechnisch ist er der Garant im deutschen Team. „Mo bringt eine spezielle Persönlichkeit mit. Er ist sehr positiv und hat wahnsinnig viel Energie“, sagte Gordon Herbert über Moritz.

WM-Rekordstart nach der Vorrunde

Am zweiten Spieltag besiegte das DBB-Team Australien in einem Herzschlagfinale mit 85:82. Kapitän Dennis Schröder zeigte sich bei dem Auftritt in bestechender Form. Als Wagner-Ersatz machte auch Isaac Bonga ein eindrucksvolles Spiel und Maodo Lo wusste von der Bank aus Akzente zu setzen. Die qualitative Breite des Kaders zog sich durch das gesamte Turnier.

Die souveräne Vorrunde vollendeten die deutschen Basketballer mit über 100 Punkten gegen Finnland – 101:75 betrug der Endstand. Nach anfänglichen Schwierigkeiten trumpfte Schröder erneut auf, auch Isaac Bonga steuerte seinen Teil dazu bei, den WM-Rekordstart perfekt zu machen.

Die Zwischenrunde überstand Deutschland gegen körperliche Georgier mit 100:73 problemlos. Eine starke Bank um Maodo Lo, Moritz Wagner und Johannes Thiemann setzte die entscheidenden Impulse. Eine Schrecksekunde ereignete sich in der Schlussphase, als Dennis Schröder wegen einer Verletzung vom Platz musste. Bereits bei der nächsten Partie konnte er aber wieder auflaufen.

Gegen Slowenien um NBA-Star Luka Doncic gewann das Team von Gordon Herbert im zweiten Spiel der Zwischenrunde mit 100:71. Erst nach einem internen Zwist zwischen Schröder und Daniel Theis, und daraufhin zwischen Schröder und Herbert, fand Deutschland in die Spur. Bereits nach dem Spiel waren die Meinungsverschiedenheiten passé.

Von Okinawa ging die Reise anschließend nach Manila, dort traf die deutsche Auswahl auf Lettland. Franz Wagner kehrte zurück, Dennis Schröder sprach vom dem wahrscheinlich schlechtesten Spiel, das er je gespielt habe. Dennoch gewann man mit viel Glück und Kampfgeist mit 81:79 und zog als einziges ungeschlagenes Team der WM ins Halbfinale ein.

Dort wartete die Basketballnation schlechthin – die USA. Es folgte ein Spiel, das Bundeskanzler Olaf Scholz im Anschluss als „historisch“ bezeichnete, und eine Leistung, die die deutschen Basketballer kaum in Worte fassen konnten. Mit 113:111 wurden die USA entzaubert. Die riesige Überraschung war geglückt, zum ersten Mal steht Deutschland in einem WM-Finale.

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