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Sport: In einem chancenreichen Spiel erreichen die Berliner nur ein 0:0 und freuen sich doch - über Deislers Comeback

Die Chance war groß, und Hertha BSC hat sie nicht genutzt. 38 000 Zuschauer im Olympiastadion sahen ihre Mannschaft zwar fast ständig in der Vorwärtsbewegung.

Die Chance war groß, und Hertha BSC hat sie nicht genutzt. 38 000 Zuschauer im Olympiastadion sahen ihre Mannschaft zwar fast ständig in der Vorwärtsbewegung. In finaler Konsequenz war den Berlinern jedoch weitaus weniger Schussglück beschieden als am Dienstag beim überraschenden 2:1-Sieg in Kaiserslautern. So reichte es nur zu einem 0:0 gegen den VfL Wolfsburg, einen der zahlreichen Konkurrenten im Kampf um einen Platz im internationalen Geschäft. Genug, um vorne dran zu bleiben, doch mit hoher Wahrscheinlichkeit zu wenig, um auch nach diesem 30. Spieltag der Fußball-Bundesliga auf einem Champions-League-Platz zu stehen.

Dabei hatte Jürgen Röber alles versucht. Nach einer guten Stunde schickte der Berliner den gerade von einem Spiel mit der iranischen Nationalmannschaft eigeflogenen Ali Daei auf den Platz - und mit ihm auch Sebastian Deisler. Der Jung-Nationalspieler tat nach zweiwöchiger Verletzungspause die ersten Schritte unter Pflichtspielbelastung. Deisler durfte in zentraler Position im Mittelfeld Regie führen und stellte sich dabei auch ganz geschickt an. Allein der zählbare Erfolg fehlte. Zu dicht stand die Abwehr der Wolfsburger, zu viele Torchancen vergaben die Berliner.

Denn es mangelte an diesem nasskalten Abend keineswegs an Situationen, in denen die Berliner das Geschehen für sich hätten entscheiden können, ja müssen. Ganze 44 Sekunden waren vergangen, da kickte Andreas Neuendorf den Ball nach einem weiten Einwurf von Andreas Schmidt geistesgegenwärtig mit der Stiefelspitze Richtung Wolfsburger Tor - und traf den Pfosten. Es war dies die erste von zahlreichen Berliner Torchancen, und nicht einmal die größte. Die vergab Michael Preetz, der Schütze des Siegtores von Kaiserslautern, zu Beginn der zweiten Halbzeit. Zuvor war schon Marko Rehmer, von seinem Freund, dem gestern gesperrte Dariusz Wosz liebevoll "Chancentod" genannt, gleich zweimal am Wolfsburger Torhüter Claus Reitmaier gescheitert. Der gute Mann wurde von den permanent anrennenden Berlinern regelrecht warm geschossen. Reitmaier dankte es dem Gegner auf seine Weise und gab sich keine Blöße.

Wenn es denn nur phasenweise ein hübsch anzuschauendes Spiel war, dann lag das nur bedingt an Hertha BSC. Es waren die Wolfsburger, die wenig bis gar nichts für den offensiven Part taten. Kaum einmal legten sie ihre Zurückhaltung ab. Es waren vielleicht drei, vier Situationen, in denen der VfL bei schnellen Kontern über Munteanu, Akpoborie oder Sebescen andeuteten, dass sie auch nach vorne spielen können. Ohne den verletzten Torjäger Andrzej Juskowiak, den eine Schädelprellung am Einsatz gehindert hatte, lief im Wolfsburger Angriff deutlich weniger zusammen als in den vergangenen Wochen.

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