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FC Barcelona - VfB Stuttgart

© dpa

Familienrat beschließt: Jens Lehmann hört nach der Saison auf

Der frühere Nationaltorwart Jens Lehmann beendet seine Fußball-Karriere zum Saisonende am 8. Mai. Das teilte der Schlussmann des VfB Stuttgart am Dienstag bei einer Pressekonferenz mit.

Dass er sich im kommenden Sommer erneut ein Duell mit seinem Erzrivalen Oliver Kahn liefern werde, überraschte selbst Jens Lehmann ein wenig: „Ich habe mir das noch gar nicht überlegt“, sagte gestern der 40 Jahre alte Torwart des VfB Stuttgart, nachdem er auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz verkündet hatte, im Sommer als TV-Experte zur Fußball-Weltmeisterschaft nach Südafrika zu reisen. Dort wird Lehmann auf seinen alten Widersacher im Kampf ums Nationaltor treffen, der sich sein Fachwissen ebenfalls von einer Fernsehanstalt honorieren lässt.

Dass Lehmann eher überrascht von einem möglichen Konkurrenzkampf mit Kahn war, lag wohl daran, dass er zuvor den versammelten Journalisten eine Nachricht überbrachte, die etwas mehr Substanz enthielt und auch für Lehmann selbst wichtiger war: Der ehemalige Nationaltorwart erklärte, dass er seine Karriere nach dem letzten Saisonspiel bei der TSG Hoffenheim definitiv beenden wird. Nach 61 Länderspielen, bisher 388 Bundesligaspielen für Schalke, Dortmund und Stuttgart, fünf Partien für den AC Mailand und 147 Spielen in der Premier League beim FC Arsenal soll endgültig Schluss sein. „Der Familienrat hat das vor Kurzem genau so beschlossen“, sagte Lehmann nach 24 Jahren als Profi und kündigte an, im Sommer „Urlaub zu machen wie schon lange nicht mehr“. Wochenlang hatte er mit einer Fortsetzung seiner aktiven Karriere in England oder den USA kokettiert und sogar Ansprüche aufs deutsche WM-Tor für Südafrika angemeldet und behauptet, besser zu sein als René Adler und Manuel Neuer. Jetzt meinte Lehmann: „Man weiß nie, was kommt, aber es ist wahrscheinlicher, dass ich als TV-Experte in Südafrika sein werde.“

Er werde es vermissen, auf dem Rasen zu stehen. „Es wird schwer, beim Fernsehjob so viel Spaß zu haben wie beim Fußballspielen“, sagte Lehmann. „Ich kann mir aber vorstellen, Trainer oder Manager zu werden.“ Allerdings wolle er unter den gegebenen Voraussetzungen nicht beim DFB den Trainerschein machen, weil der mit „drei Jahren Ausbildung“, wie es Lehmann überspitzt formulierte, „für ihn nicht attraktiv“ sei. Lehmann kritisierte indirekt den DFB, der seine in drei Ländern unter renommierten Trainern erworbene Kompetenz nicht haben wolle.

Sein Engagement beim Fernsehen sei erst einmal auf die WM begrenzt. Lehmanns ehemaliger Rivale Oliver Kahn hatte sich nach seinem Karriereende ebenfalls für den Posten des TV-Experten entschieden. Mit Kahn hatte sich Lehmann vor allem vor der WM 2006 in Deutschland ein erbittertes Duell um die Nummer 1 im deutschen Tor geliefert, welches er am Ende für sich entscheiden konnte.

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