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Wolfsburg blieb dran. Omar Marmoush (l.) läuft Berlins Danilho Doekhi davon.

© dpa/Swen Pförtner

Jetzt nur noch auf Platz vier: Der 1. FC Union holt mit Ach und Krach einen Punkt in Wolfsburg

Juranovic brachte die Berliner beim VfL Wolfsburg in Führung. Doch auch wenn Union erst spät den Ausgleich kassierte – von einem Sieg war das Team weit entfernt.

Schon nach einer halben Stunde hatte es Sheraldo Becker geahnt. Der Stürmer des 1. FC Union nahm den Ball an der Seitenlinie in die Hände und faustete ihn wütend gen Boden. Es war einfach so ein Abend. Frustrierend, nervig, zum Vergessen. 

Mit Ach und Krach erkämpfte sich der 1. FC Union am Sonntag ein 1:1 (0:0) beim VfL Wolfsburg und setzte damit gleich zwei negative Serien fort. Auch im vierten Bundesliga-Jahr bleiben die Berliner in der Wolfsburger-Arena ohne Sieg. In der Bundesliga beträgt die aktuelle Sieglos-Serie nun vier Spiele. 

Vom Titelkampf ist bei den Berlinern so langsam keine Rede mehr 

Schon beim Anpfiff stand Fischers Mannschaft unter ungewohntem tabellarischen Druck. Weil RB Leipzig und der SC Freiburg gewonnen hatten, waren die Berliner zum ersten Mal seit Januar wieder aus den Top Vier gerutscht. Der Punkt reichte zwar, um den vierten Platz von Freiburg wieder zurückzuerobern. Aber vom Titelkampf ist jetzt langsam bei den Berlinern keine Rede mehr. 

Nach dem kräftezehrenden 3:3 gegen Union Saint-Gilloise am Donnerstag setzte Fischer wieder auf Rotation. Mit der Rückkehr von Niko Gießelmann auf der linken Außenbahn konnte Josip Juranovic wieder rechts auflaufen, während Kapitän Christopher Trimmel auf der Bank startete. Im Mittelfeld wurde Janik Haberer durch Aissa Laidouni ersetzt, und im Angriff kam Sven Michel erst zu seinem zweiten Startelfeinsatz in dieser Saison. Die Belohnung, vielleicht, für sein spätes Ausgleichstor gegen die Belgier in der Europa League. 

Nach drei torlosen Liga-Spielen in Folge erschien es auch logisch, dass Fischer etwas anderes probieren wollte. Und tatsächlich hatte Michel in der Anfangsphase etwas mehr Erfolg als zuletzt Kevin Behrens oder Jordan Siebatcheu. Schon nach anderthalb Minuten kam er erstmals zum Abschluss, köpfte aber aus kurzer Distanz über die Latte. Ein paar Minuten später schoss er den Ball wieder aus guter Position in den regnerischen Himmel. 

Die guten Ansätze bei Union verpufften schnell

Doch die guten Impulse verblassten schnell, und auch hinten schlichen sich die Ungenauigkeiten der letzten Wochen wieder ein. Mit unnötigen Abwehrfehlern lud Union den Gastgeber immer wieder ein und entkam ein paar Mal nur mit etwas Glück dem 0:1. Mattias Svanberg traf für Wolfsburg per direktem Freistoß die Latte, bevor Omar Marmoush im Eins-gegen-eins mit Frederik Rönnow den Ball geradezu kunstvoll am Pfosten vorbei streichelte. 

Marmoush hatte nach der Pause noch weitere Chancen, erzwang mit einem Kopfball eine starke Parade von Unions Torwart Rönnow.

Doch auch in der zweiten Hälfte zeigten sich die Wolfsburger genauso verschwenderisch und ungenau wie ihre Gäste. Als Aissa Laidouni in der 71. Minute im Strafraum gefoult wurde, hatte man die Hoffnung auf ein Tor eigentlich schon längst aufgegeben. Doch Josip Juranovic schoss den Ball entschieden in die Mitte, und Union war plötzlich auf Siegkurs. 

Doch Unions Glück konnte nach dem verwandelten Elfmeter nicht ewig dauern, und sechs Minuten vor dem Schlusspfiff mussten die Berliner schlussendlich für ihre wackelige Defensive zahlen. Als der eingewechselte Patrick Wimmer durch den Strafraum tanzte und zum Ausgleich einschob, konnten die Berliner nur hilfslos zuschauen.

„Ich bin traurig, weil wir unsere drei Punkte hier nicht geholt haben“, sagte Josip Juranovic, der Union mit einem Elfmeter in Führung geschossen hatte. „Wir müssen uns ein bisschen verbessern und brauchen wieder mehr Punkte.“

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