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Joachim Löw setzt gern auf Überraschungen.

© dpa

Joachim Löw beruft EM-Kader: Dahoud? Weigl? Oder Uth?

Im vorläufigem EM-Kader von Bundestrainer Joachim Löw könnte es Überraschungen geben. Am heutigen Dienstag gibt er sein Team in Berlin bekannt.

Mahmoud Dahoud wird nächste Woche in jedem Fall dabei sein, wenn die deutsche Fußball-Nationalmannschaft sich im Tessin auf die Europameisterschaft vorbereitet. Der Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach ist bereits für das Trainigslager in Ascona nominiert worden – für das Trainingslager der U-20-Nationalmannschaft, die dem A- Team von Bundestrainer Joachim Löw als Sparringspartner dienen soll. Dabei galt der 20 Jahre alte Dahoud sogar als möglicher EM-Kandidat, genau wie Joshua Kimmich, Leroy Sané oder Julian Weigl, die vor einem Jahr ebenfalls noch keine bis gar keine Bundesligaerfahrung vorzuweisen hatten. Daraus wird wohl nichts.

Obwohl – ein bisschen seltsam ist es schon, dass Dahoud für die U 20 nominiert wurde, obwohl er längst zum Kader der U 21 gehört. Könnte es vielleicht sein, dass Löw vor Ort noch mal klammheimlich einen genaueren Blick auf den defensiven Mittelfeldspieler werfen will? Vielleicht ist das aber auch nur eine wilde Spekulation, wobei der Bundestrainer solche Spekulationen selbst noch einmal befeuert hat. „Was die Auswahl der Spieler für ein Turnier angeht: Manchmal kann ein Überraschungsmoment durchaus taktisch sinnvoll sein und Energie für das gesamte Mannschaftsgefüge freisetzen“, hat Löw gerade in einem Interview mit dem Magazin „Playboy“ erklärt.

Überraschungen hat es fast immer gegeben, seitdem Löw für den DFB arbeitet, sowohl in die eine Richtung (David Odonkor 2006, Marko Marin 2008, Shkodran Mustafi 2014) als auch in die andere (Kevin Kuranyi 2006, Max Kruse 2014). Der „Kicker“ hat den Hoffenheimer Mark Uth, 25, als möglichen EM-Starter identifiziert, der unter dem neuen Trainer Julian Nagelsmann in 13 Spielen acht Tore erzielt hat. Auch André Hahn, 25, von Borussia Mönchengladbach, der 2014 kurz vor der WM ein Länderspiel bestritten hat, wurde zuletzt häufiger als Alternative für den Sturm genannt, nachdem er in den letzten vier Saisonspielen immer mindestens einmal getroffen hat.

Heute Mittag wird man mehr wissen. Um 13 Uhr wird der Bundestrainer in der französischen Botschaft am Pariser Platz in Berlin seinen vorläufigen Kader für die EM-Vorbereitung bekannt geben. Es gilt zumindest als sicher, dass das Aufgebot aus mehr Spielern bestehen wird, als am Ende in Frankreich dabei sein dürfen. Immerhin gibt es noch ein paar Unwägbarkeiten. Wird Kapitän Bastian Schweinsteiger rechtzeitig zum Turnier fit? Ist Weltmeister Benedikt Höwedes nach seiner langen Verletzungspause wirklich in der Lage, der Mannschaft zu helfen?

„Vor jedem Turnier gibt es verletzte Spieler“, sagt Löw. „Schweinsteiger war auch vor der WM 2014 verletzt, dazu Sami Khedira. Und wir haben es doch noch irgendwie geschafft.“ Der Bundestrainer wird sich die finalen Entscheidungen möglichst lange offen halten. Bis zum 31. Mai muss er den Kader auf 23 Mann zusammenstreichen. Bei Schweinsteiger wird er die Frist wohl bis zum Äußersten ausreizen – zumal mit Ilkay Gündogan ein weiterer wichtiger Spieler für die Position im defensiven Mittelfeld definitiv ausfällt. Auch vor zwei Jahren war Schweinsteiger zum Turnierstart noch nicht fit. Löw hat ihn trotzdem mit nach Brasilien genommen. Warum, das hat man im Finale gesehen.

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