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Sandro Wagner hat beim FC Bayern noch bis 2020 Vertrag.

© AFP

Update

Joachim Löw zum Rücktritt von Sandro Wagner: "Er stellt Führungsspieler als ausgemachte Vollidioten dar"

Der Bundestrainer kontert die Kritik von Sandro Wagner mit deutlichen Worten. Auch die Bayern-Vereinsführung wurde vom Wagner-Rücktritt überrascht.

Joachim Löw hat sich am Freitag erstmals zur Entscheidung von Sandro Wagner geäußert, nicht mehr für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft spielen zu wollen. Bei einer Veranstaltung der „Bild“-Zeitung in Berlin sagte er dem TV-Sender Sky Sport News HD. "Ich empfinde es als Kritik gegenüber seinen Kollegen, die auch spielen. Er stellt manche dar, die bei uns schon ewig spielen, die zu den Führungsspielern gehören, als wären sie ausgemachte Vollidioten. Als ob sie nur deswegen bei uns sind, weil sie nicht ihre Meinung sagen."

Weiter erklärte Löw: "Ich kann ein Stück weit nachvollziehen, dass er enttäuscht ist, das ist ja klar. Ich finde seine Reaktion ein bisschen überzogen. Jeder, der uns kennt, weiß, wie wir die Spieler immer anhalten, ihre Meinung zu sagen, offen und ehrlich zu sein, uns kritisch gegenüberzutreten. Diese Dinge werden bei uns groß geschrieben."

Heynckes: "Wagner hat voreilig emotional reagiert"

Zuvor hatten sich bereits Uli Hoeneß und Jupp Heynckes verwundert über Wagners Rücktritt gezeigt. Das habe ihn „schon ein bisschen überrascht, so böse hätte er jetzt nicht unbedingt reagieren müssen“, sagte Hoeneß vor dem DFB-Pokalfinale in Berlin im TV-Sender Sky über den Stürmer. „Er soll jetzt schön in den Urlaub fahren, soll sich gut vorbereiten und seine Zukunft beim FC Bayern sehen.“

Heynckes erklärte auf der Pressekonferenz vor dem Pokalfinale am Samstag gegen Eintracht Frankfurt: "Ich denke, er hat zu voreilig emotional reagiert. Ich hätte es lieber anders gesehen, aber es ist seine persönliche Entscheidung, die muss man respektieren."

Wagner hatte als Konsequenz nach seinem Aus für die WM in Russland am Mittwoch kurzerhand seine Karriere in der Nationalmannschaft beendet. Der 30 Jahre alte Angreifer war von Bundestrainer Joachim Löw am Dienstag nicht in das 27 Spieler umfassende vorläufige Aufgebot für das Turnier vom 14. Juni bis 15. Juli in Russland berufen worden. (dpa)

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