zum Hauptinhalt

Sport: Kein Olympia, aber dafür gibt es Geld Dreispringer Friedek zu Unrecht ausgeschlossen

Frankfurt am Main - Der frühere Dreispringer Charles Friedek darf auf ein fünfstelliges Weihnachtsgeld hoffen. In einem am Donnerstag gefällten Grundsatzurteil des Landgerichts Frankfurt am Main wurde die Klage des Weltmeisters von 1999 gegen den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) auf Schadenersatz für gerechtfertigt erklärt.

Frankfurt am Main - Der frühere Dreispringer Charles Friedek darf auf ein fünfstelliges Weihnachtsgeld hoffen. In einem am Donnerstag gefällten Grundsatzurteil des Landgerichts Frankfurt am Main wurde die Klage des Weltmeisters von 1999 gegen den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) auf Schadenersatz für gerechtfertigt erklärt. Friedek, der für Olympia 2008 in Peking trotz erfüllter Norm nicht nominiert worden war, hat vom DOSB 133 500 Euro für entgangene Start- und Sponsorengelder gefordert. Die Höhe der Entschädigungssumme muss nun in einem Betragsverfahren festgelegt werden.

„Das ist ein sehr sauberes Urteil, die Richterin ist meiner Argumentation gefolgt“, sagte Friedeks Rechtsanwalt Michael Lehner. Nun bestehe die Möglichkeit, sich über die Höhe des Betrags gütlich zu einigen. In der mündlichen Verhandlung am 3. November 2011 hatte die Richterin einen mit 60 000 bis 70 000 Euro dotierten Vergleich ins Gespräch gebracht. „Auf Basis des Vorschlags der Richterin sind wir weiterhin bereit, uns mit dem DOSB zu einigen“, sagte Lehner. Der DOSB reagierte mit Unverständnis auf die Entscheidung und kündigte Berufung an. „Das ist ein unverständliches Urteil, da es einer Entscheidung sowohl des Landgerichts Frankfurt als auch des Oberlandesgerichts Frankfurt zur Nominierung von Charles Friedek widerspricht. Schon deshalb werden wir dagegen Berufung einlegen“, sagte DOSB-Sprecher Christian Klaue.

Der inzwischen 39 Jahre alte Friedek war vom DOSB nicht für Olympia 2008 in Peking nominiert worden, obwohl er laut Urteil des Deutschen Sportschiedsgerichts die Nominierungskriterien erfüllt hatte. Der ehemalige Athlet von Bayer Leverkusen und heutige Trainer war vom Deutschen Leichtathletik-Verband für die Nominierung vorgeschlagen worden. Das Sportschiedsgericht hatte zuvor die Auffassung des Athleten gestützt, dass er die vorgeschriebene Olympia-Norm zweimal erfüllt habe.

Friedek hatte die 17,00 Meter zweimal erreicht, allerdings in einem Wettkampf am 25. Juni 2008 in Wesel und nicht bei verschiedenen Gelegenheiten, wie von den Verbänden angedacht. Die Nominierungskriterien waren aber nicht eindeutig. Der DOSB fühlte sich nicht an den Beschluss des Sportschiedsgerichts gebunden. dapd

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false