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Sport: Keine Maschinen

Carolin Nytra sprintete sehr gute 12,74 Sekunden über 100 Meter Hürden, Malte Mohr gewann den Stabhochsprung mit 5,82 Metern, es gab einige bemerkenswerte Leistungen in Wattenscheid. Nur: Herausragende Ergebnisse fehlten bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften.

Carolin Nytra sprintete sehr gute 12,74 Sekunden über 100 Meter Hürden, Malte Mohr gewann den Stabhochsprung mit 5,82 Metern, es gab einige bemerkenswerte Leistungen in Wattenscheid. Nur: Herausragende Ergebnisse fehlten bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften. Wen wundert’s? Die meisten nationalen Stars hatten die Olympianorm längst erfüllt, Robert Harting, Nadine Müller (Diskus) oder auch David Storl (Kugel) kamen aus vollem Training.

Bedeutsamer ist der Blick auf die Reihe hinter den großen Leistungsträgern. Dort gibt es durchaus gute Nachrichten. Hoffnungsvolle Talente rücken nach, die Sprinterin Tatjana Pinto zum Beispiel. Allerdings: Einige der langjährigen Baustellen, Weitsprung Frauen etwa, bestehen unverändert. Die Leistungen von Wattenscheid lassen sich also kaum auf London hochrechnen. Das wäre allerdings auch nur bedingt möglich, wenn alle Stars in Bestform angetreten wären. Olympia bedeutet extreme psychische Belastung, mit nichts vergleichbar, da sind schon viele Hoffnungsträger eingeknickt. Storl ist zwar Weltmeister, aber er ist auch erst 21 Jahre alt. Allein eine Medaille bei Olympia wäre für ihn schon ein großer Erfolg. Selbstverständlich gibt es Gold-Kandidaten, Betty Heidler, Robert Harting, Nadine Müller, aber sie sind keine Maschinen. London kann für die deutschen Leichtathleten und ihre Fans ein Erfolg werden. Wenn man die Erwartungen richtig dosiert.

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