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Drin. Matt Foy (vorn) erzielt das 1:0 für die Eisbären gegen Düsseldorf.

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Klarer Sieg gegen Düsseldorf: Eisbären Berlin weiter im Aufwind

Sportlich läuft es wieder bei den Eisbären. Nach dem Sieg am Freitag in Iserlohn ließen die Berliner am Sonntag ein 4:1 gegen Düsseldorf folgen. Dafür drückt ein anderes Thema auf die Stimmung.

Am Sonntagnachmittag ging es für viele eingefleischte Eisbären-Fans unter den 13.800 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof nicht nur um das Spiel gegen die Düsseldorfer EG. „Scheiß Polizei“, schallte es im ersten Drittel aus der Fankurve, einige Anhänger hielten ein Transparent mit der Aufschrift „Wir vergessen nie“ hoch. Die Auseinandersetzung zwischen einigen Eisbären-Fans und Beamten der Bundespolizei vor dem Auswärtsspiel in Iserlohn am Freitag erhitzte weiterhin die Gemüter.

Über das, was genau auf dem Umsteigebahnhof Letmathe vorgefallen war, haben beide Seiten auch zwei Tage später höchst unterschiedliche Auffassungen. Einig sind sich Bundespolizei und Fans immerhin darüber, dass ein Berliner Anhänger die Gleise überqueren wollte und dabei von Beamten aufgehalten wurde. Über die folgenden Auseinandersetzungen, bei denen mehrere Fans verletzt wurden, gehen die Ansichten hingegen auseinander: Während die Bundespolizei mitteilte, dass Beamte von Eisbären-Anhängern „mit Schlägen und Fußtritten angegriffen“ worden seien und daraufhin Pfefferspray und Schlagstöcke eingesetzt hätten, beklagt der Fanbeirat der Berliner eine „völlig überzogene Reaktion“ der Bundespolizisten. Nur eine „kurze Rangelei“ habe es zuvor gegeben, heißt es in der Stellungnahme, die von der Fanorganisation im Internet veröffentlicht wurde.

„Wir werden es nicht hinnehmen, dass Eishockeyfans immer mehr kriminalisiert werden und prüfen in diesem Zusammenhang eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die Bundespolizei“, erklärte der Fanbeirat darin weiter. Er werde „diese Vorkommnisse detailliert auswerten und keinesfalls auf sich beruhen lassen“. Auch beim Klub herrscht Aufklärungsbedarf: „Wir werden das Foto- und Videomaterial der Bundespolizei anfordern, um die gesamte Thematik gemeinsam mit unseren Anwälten sachlicher beurteilen zu können“, kündigten die Eisbären in einem Statement an. Für einige Eisbären-Fans wird der Vorfall ebenfalls ein Nachspiel haben: Die Behörden hätten zwanzig Ermittlungsverfahren eingeleitet, teilte ein Sprecher der Bundespolizei am Sonntag mit.

Die Eisbären-Fans reagieren auf ihre Weise auf die Vorkommnisse von Iserlohn.
Die Eisbären-Fans reagieren auf ihre Weise auf die Vorkommnisse von Iserlohn.

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Auf dem Eis waren die Verhältnisse am Sonntag eindeutiger: Die Eisbären leisteten sich zwar viele unnötige Strafzeiten und einige Konzentrationsfehler, dominierten aber die Partie und kamen zu einem ungefährdeten 4:1(2:0, 1:0, 1:1)-Sieg. Was wie ein standesgemäßes Ergebnis zwischen dem Deutschen Meister und dem abgeschlagenen Tabellenletzten der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) erscheinen mochte, bot den Berlinern besondere Befriedigung, hatte die DEG doch die ersten drei Begegnungen beider Teams in dieser Saison völlig überraschend gewonnen.

Nach holprigen Anfangsminuten, in denen Torhüter Rob Zepp die Gastgeber vor einem möglichen Rückstand bewahrte, trafen Matt Foy und Barry Tallackson bereits vor der ersten Drittelpause zur beruhigenden 2:0-Führung. Gästetorwart Robert Goepfert, der beim letzten Spiel der DEG in Berlin mit 77 gehaltenen Schüssen noch einen DEL-Rekord aufgestellt und seinem Team den Sieg gesichert hatte, hielt erneut stark und seine Mannschaft damit lange im Spiel. Als Mark Bell kurz vor Ende des zweiten Drittels im Powerplay aus kurzer Distanz frei zum Schuss kam, musste er sich allerdings zum dritten Mal geschlagen geben. Im letzten Drittel erhöhte Jim Sharrow auf 4:0, für die Gäste erzielte Justin Bostrom elf Minuten vor Schluss noch den Ehrentreffer.

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