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Sport: Körbe für die Hoffnung

Alba kommt beim 78:74 gegen Sofia zum ersten Sieg im Uleb-Cup und darf vom Weiterkommen träumen

Berlin - Man hat Henrik Rödl nicht sofort zum Taschenrechner greifen sehen. Erst lief der Trainer von Alba Berlin die obligatorische Ehrenrunde und klatschte bei den Fans ab. Anschließend dürfte er dann doch einen ersten Blick auf die Tabelle der Gruppe G im Uleb-Cup gerichtet haben und die Konstellationen durchgerechnet haben. Nach dem 78:74 über Lukoil Academic Sofia haben die Berliner nach sechs Niederlagen erstmals in dieser Saison im internationalen Wettbewerb gewonnen. Centerspieler Jovo Stanojevic mit 26 Punkten und der Power Forward Nenad Canak mit 13 Punkten waren die wichtigsten Spieler in Rödls Team. Die Berliner können sogar wieder etwas Hoffnung schöpfen, dass es doch noch klappt mit Platz vier und dem Weiterkommen. Allerdings dämpfte der gleichzeitige Sieg von Euphony Bree über Aris Saloniki (69:64) diese Erwartung bereits wieder. Trotzdem freute sich Kotrainer Calvin Oldham: „Die Null ist weg – endlich.“

Zu Beginn musste man allerdings fürchten, dass die Berliner Serie von zwölf Niederlagen in Folge im Uleb-Cup sich um eine weitere Pleite erweitert. Alba startete sehr verunsichert. Bereits nach 165 Sekunden musste Trainer Henrik Rödl seine erste Auszeit nehmen. 2:9 lagen die Berliner zu diesem Zeitpunkt bereits zurück, und es deutete sich zunächst eine ähnlich hohe Niederlage wie im Hinspiel (88:108) an. Zeitweise lagen die Berliner vor 4601 Zuschauern im ersten Viertel mit elf Punkten zurück.

Im zweiten Abschnitt aber brachte die Einwechslung des Serben Nenad Canak und des Amerikaners Luke Whitehead eine neue Intensität in die Berliner Verteidigung. Der Amerikaner, der erst vor eineinhalb Wochen verpflichtet worden ist, sprang jedem freien Ball hinterher. In der Offensive hatte er allerdings Pech, er blieb ohne Punkte. Dafür übernahm plötzlich auch Canak Verantwortung, der im Alba-Team bislang eher eine Nebenrolle inne hatte. Im zweiten Viertel erzielte er sechs Punkte. Sein Mut in der Offensive riss auch die Teamkollegen mit, Aufbauspieler Hollis Price traf erstmals zwei Dreier. Insgesamt erzielte der Amerikaner 16 Punkte. Kurz vor der Pause führte Alba erstmals mit fünf Zählern.

Stanojevic profitierte davon, dass sein Gegenspieler David Simon bereits vor der Pause sein viertes Foul beging. Diesen Umstand nutzten die Berliner in der zweiten Halbzeit aus. Sie spielten konsequent den Ball zu Stanojevic, mit dem Sofias Gegenspieler zunehmend schlechter zurecht kamen. Ein Dreipunktewurf von Price verhalf Alba sogar zur bis dahin höchsten Führung: 55:45. Alba auf dem Weg zum ersten Uleb-Cup-Sieg? Noch nicht. Die Berliner leisteten sich den in diesem Wettbewerb offenbar obligatorischen Blackout. Das Resultat war eine 3:17-Serie in den letzten Minuten des dritten Viertels und ein Vier-Punkte-Rückstand vor dem letzten Abschnitt. „Wir haben wieder unser kleines Problem gehabt“, sagte Demond Greene.

Im letzten Viertel arbeitete sich Alba langsam an die Bulgaren heran. Erst Penberthys Dreipunktewurf aus acht Metern Entfernung brachte zweieinhalb Minuten vor dem Ende den Ausgleich: 72:72. Dann war es der überragende Stanojevic, der Alba mit drei Punkten wieder in Führung brachte. Doch zwei umstrittene Schrittfehlerpfiffe gegen Penberthy und Stanojevic hielten die Partie spannend: 75:74 lag Alba 34 Sekunden vor dem Ende vorne. Dann kam Nenad Canak und krönte mit einem erfolgreichen Dreier zum Endstand seine gute Leistung an diesem Abend.

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