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Vancouver 2010 - Bob

© dpa

Viererbob: Lange beendet Karriere mit Silber

Bobpilot André Lange hat zum Abschluss seiner Karriere die Silbermedaille in der olympischen Viererbob-Konkurrenz gewonnen. Nur der Amerikaner Steven Holcomb war im Eiskanal von Whistler schneller.

Zum Abschluss seiner 17-jährigen Erfolgs-Karriere hat der weltbeste Bobpilot André Lange die Krönung mit seinem fünften Olympia-Gold verpasst. Hinter Weltmeister Steven Holcomb (USA), der in seinem „Night Train“ wie von einem anderen Stern fuhr, eroberte der 36-jährige Oberhofer am Samstag (Ortszeit) aber mit einem fast perfekten vierten Lauf noch die Silbermedaille. „Steven hat verdient gewonnen. Mein Ziel war immer eine Medaille. Jetzt ist definitiv Schluss, da gibt es kein Zurück mehr“, sagte Lange, der im zweiten Lauf in der berüchtigten „Fifty-Fifty“-Kurve fast gestürzt wäre. Mit Bronze musste sich der Kanadier Lyndon Rush begnügen, der vor dem Finale noch 0,09 Sekunden vor Lange lag.

Lange präsentierte sich mit seiner Crew Alexander Rödiger, Kevin Kuske und Martin Putze im entscheidenden Lauf wieder in alter Stärke und fuhr eine saubere Linie. Der Riesaer Thomas Florschütz, der im kleinen Schlitten Silber gewann, kam auf Rang vier. „Nach vorne ging einfach nichts mehr. Da hätte schon einer stürzen müssen, aber das wünscht man ja keinem“, sagte Florschütz. Karl Angerer aus Königssee wurde Siebter und beklagte zur Halbzeit die vielen Stürze im Wettbewerb: „Die Bahn ist sehr, sehr gefährlich. Das ist brutal, was den Piloten hier abverlangt wird.“

Erstes US-Bob-Gold bei Olympia seit 62 Jahren

Unbeeindruckt von den Negativschlagzeilen spulte Holcomb wie schon bei der WM in Lake Placid vor einem Jahr sein Programm ab und holte nach 62 Jahren erstmals wieder Bob-Gold für die USA. Der Weltmeister fuhr mit seinem Bob aus der Nascar-Schmiede gleich zweimal Bahnrekord (50,86 Sekunden) und leistete sich keinen Fehler im 16-Kurven-Eiskanal. Auch vom Startrekord der Lange-Crew, die sich im von 4,73 auf 4,70 Sekunden steigerte, blieb der Amerikaner unbeeindruckt.

Anders dagegen Lange: Nach 0,25 Sekunden Rückstand im ersten Lauf musste der Thüringer, der nun wie auch Cheftrainer Raimund Bethge aufhört, angreifen. „Wir sind Kampflinie gefahren und hatten in Kurve 13 sicherlich das Glück auf unserer Seite“, sagte Anschieber Kevin Kuske nach dem Beinahe-Sturz am Freitag. Mit seiner fünften Olympia-Medaille (4 Gold/1 Silber) trat er nach 17 Jahren im Eiskanal ab. (dpa)

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