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Nicht mehr zu bändigen: Jerome Boateng (Mi.).

© AFP

Loblied auf den Verteidiger des FC Bayern München: Jerome Boateng: Timing für Weltklasse

Kurz vor Schluss bescherte Jerome Boateng dem FC Bayern dann doch noch den Sieg in der Champions League gegen Manchester City. Ein Loblied auf den Mann, der schon im WM-Finale von Rio der wahre Held gewesen ist.

Was für ein Tor! Ein Schuss wie von der Playstation, technisch brillant und formvollendet. Dieser Schuss, der dem FC Bayern den Auftaktsieg in die Champions League gegen Manchester City bescherte, sagt so viel aus über seinen Absender. Über einen Fußballer, dessen Auftritte noch bis vor einem Jahr die Liebhaber dieses Sports in zwei Lager teilten. Für die einen war Jerome Boateng schon immer ein angehender Weltklasseverteidiger, für andere ein wandelndes Sicherheitsrisiko. Die einen legten seinen lässig wirkenden Spielstil als Coolness aus, für andere war längst der Tatbestand der Schlafmützigkeit erfüllt. Spätestens jetzt, mit 26, hat Boateng auch für die letzten Kritiker ausgeschlafen.

Vom Spieler an der Peripherie zum Mann für die entscheidenden Momente

Was für ein Typ! Ein Mann wie aus dem Bilderbuch, groß, höflich, geschmeidig. Einer, der extrem fleißig an sich arbeitet, der bescheiden ist und gefühlig. Ja, Boateng braucht Zuspruch und Vertrauen der Trainer. In München wie in der Nationalmannschaft. Jetzt, im besten Fußballeralter, zahlt er zurück.

Was für eine Entwicklung! Vom Spieler an der Peripherie zum Mann für die entscheidenden Momente. Dazwischen liegen Jahre der Aushärtung und Ausreifung. Immer mit dem Ziel, besser zu werden, verlässlicher, siegbringender.

Jerome Boateng hat heute, was Weltklasseverteidiger benötigen: die Mischung aus Technik, Ruhe, Schnelligkeit und Antizipationsvermögen. Und obendrein das richtige Timing. Zu bestaunen im WM-Finale von Rio. Der Berliner stand wie eine Mauer, rettete drei-, viermal in höchster Not gegen einschussbereite Argentinier. Es war das Spiel seines Lebens.

Mögen viele in Bastian Schweinsteiger den Helden von Rio sehen, oder in Mario Götze, dem Siegtorschützen. In Wirklichkeit war es Jerome Boateng. Und jetzt schießt dieser Kerl noch solche Tore ...

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