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Es ist geschafft. Die Spieler der Eisbären Berlin bejubeln den mühsamen Einzug in das Halbfinale der Deutschen Eishockey-Liga. Foto: dpa

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Sport: Mit Können und Glück

Nach dem 3:2 in Hamburg stehen die Eisbären im Halbfinale gegen Krefeld.

Hamburg - Als alles schon seit einer halben Stunde geschafft war, wirkte Don Jackson immer noch sehr angespannt. Ansonsten ist der Trainer der Eisbären für große Gefühlausbrüche nicht bekannt. Doch am Samstagabend in Hamburg konnte der Coach des deutschen Eishockeymeisters seine Gefühlswelt nicht überspielen. Die Berliner hatten durch den 3:2 (0:0, 3:0, 0:2)-Erfolg bei den Hamburg Freezers im sechsten Spiel der Viertelfinalserie mit Können und Glück das Halbfinale erreicht und das enge Spiel hatte Nerven gekostet beim Chef an der Bande. Jackson schluckte und sagte mit zittriger Stimme: „Wir haben alles gegeben gegen einen sehr starken Gegner. Es hat gereicht.“

Auch im sechsten Spiel gegen die Freezers wirkten die Eisbären nicht durchweg überzeugend, aber am Ende war es genug, um die Serie mit 4:2-Siegen zu beenden. Eisbären-Kapitän André Rankel brachte es auf den Punkt, indem er sagte: „Beide Mannschaften haben sich nicht viel genommen von der Qualität her. Aber wir waren etwas cleverer und erfahrener als die Hamburger. Schließlich haben wir ja auch schon ein paar Meisterschaften gewonnen.“

Nachdem am Sonnabend alle Viertelfinalserien in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) entschieden wurden, müssen die Berliner nun am Mittwoch in der nach dem Modus „Best of five“ gespielten Halbfinalserie zunächst bei den Krefeld Pinguinen antreten. Ein Gegner, der ihnen in der Hauptrunde nicht lag. Von vier Spielen verloren die Eisbären drei gegen die Pinguine. Aber das muss auch nichts heißen. Und im Gegensatz zu den Adler Mannheim etwa, die als Hauptrundenerster bereits in der ersten Play-off-Runde gescheitert sind, stellten sich die Berliner in den Play-offs bisher und am Sonntag speziell im sechsten Spiel geschickter an.

Die letzte Etappe auf dem Weg ins Halbfinale schien für die Berliner zunächst unkompliziert zu werden. Den Freezers hatte die unglückliche 2:3-Niederlage am Donnerstag, als das umstrittene Berliner Siegtor mit oder nach der Schlusssirene fiel, offensichtlich den Mut genommen. Nach einem von beiden Seiten noch sehr intensiv geführten ersten Drittel übernahmen die Eisbären im zweiten Abschnitt die Regie. Wieder einmal war das Berliner Powerplay dabei entscheidend, Barry Tallackson schloss nach einer schönen Kombination mit Julian Talbot für den Meister ab.

Danach zeigten die Freezers Nerven. Nur 93 Sekunden nach dem 1:0 traf Jens Baxmann zum 2:0 für die Berliner, die sich wie meist in der Serie als die effektivere der beiden Mannschaften erwiesen. Hamburg rannte danach etwas zu ungestüm an, so dass die Berliner zu einigen Kontern kamen. Einen davon nutzte Tyson Mulock zum scheinbar vorentscheidenden 3:0. Doch die Freezers mühten sich noch redlich und verdienten sich das Anschlusstor durch Thomas Dolak. Nach einem Konter traf Brandon Reid knapp fünf Minuten vor Schluss zum 2:3. Aber die Eisbären brachten den Vorsprung vor 8850 Zuschauern in der Arena am Hamburger Volkspark mit etwas Glück über die Zeit.

Ein außergewöhnliches Glanzstück des Meisters war die Serie gegen die Hamburger insgesamt nicht, aber es hat für die Eisbären zur Halbfinalteilnahme gereicht. Das ist nach einer eher durchwachsenen Hauptrunde in der DEL schon mal ein großer Erfolg für die Berliner.Claus Vetter

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