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Böses Ende. Kurz vor Spielschluss wurde Ivan Nincevic in ein Hamburger Krankenhaus abtransportiert.

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Update

Nach 25:28-Niederlage in Hamburg: Füchse: Kein Jochbeinbruch bei Nincevic

Die 25:28-Niederlage der Füchse Berlin beim HSV Hamburg wurde am Dienstagabend überschattet von der schweren Verletzung von Linksaußen Ivan Nincevic. Am Mittwoch gab der Kroate, der die Füchse im Sommer verlässt, leichte Entwarnung.

Am Morgen nach Torsten Jansens brutalem Kopfstoß gegen Ivan Nincevic hat der Berliner Bundesliga-Handballer leichte Entwarnung gegeben. „Das Jochbein ist nicht gebrochen“, sagte der Kroate am Mittwoch. „Mir ist nur schlecht und schwindelig.“ Im Laufe des Tages standen in Berlin weitere Untersuchungen an, die Aufschluss über die Schwere der Verletzung geben sollten. 37 Sekunden vor dem Ende der Partie des HSV Hamburg gegen die Füchse (28:25) hatte Jansen seinen Gegenspieler mit einem Kopfstoß niedergestreckt. Damit wird der Linksaußen, der den Verein im Sommer verlässt, kein Spiel mehr für die Füchse bestreiten.

Nach der Attacke blieb Nincevic bewusstlos auf dem Hallenboden liegen und musste später in ein Hamburger Krankenhaus gebracht werde. „Die fünf Zentimeter lange Wunde unter dem Auge wurde von innen und außen genäht. Diese Narbe habe ich jetzt mein ganz Leben lang“, meinte Nincevic. Ob der 31-Jährige rechtliche Schritte wegen schwerer Körperverletzung gegen Jansen einleiten wird, ließ er noch offen. „So weit denke ich jetzt noch nicht. Hauptsache gesund werden.“ Disziplinarische Folgen wird es für den Hamburger Linksaußen definitiv geben. Die Schiedsrichter hielten die Aktion in einem Bericht fest, nachdem sie Jansen die Rote Karte gezeigt hatten.

Die Gästemannschaft von Trainer Dagur Sigurdsson hatte lange geführt, mit 23:21 lagen die Füchse in der 47. Minute vorn. Doch dann begann die Phase des Johannes Bitter: Der Keeper des HSV Hamburg parierte nun fast alle Bälle, die auf sein Tor flogen. In Minute 57, nachdem Stefan Schröder zum 27:24 getroffen hatte, war die Partie verloren. Nach der 25:28 (14:15)-Niederlage waren die Füchse aber vor allem froh, dass Ivan Nincevic wieder zu sich gekommen war. „Das war unsportlich“, schimpfte Johannes Sellin. Auch Bob Hanning verurteilte „das Foul aufs Schärfste ohne wenn und aber. Nach dem Videostudium gibt es keine zweite Meinung. Wir dürfen jedoch nicht vergessen, dass Torsten 36 Jahre lang ein einwandfreier Sportler war und viel für den deutschen Handball getan hat“, so der Füchse-Geschäftsführer am Mittwochmorgen.

Im Hinspiel hatten die Füchse den Gegner noch mit 37:27-Toren deklassiert, aber das war noch ein anderer HSV. Damals fehlte mit Torwart Johannes Bitter ein wichtiger Akteur, mit dessen Genesung in der Rückrunde auch die seines Klubs einhergegangen war. Auch gestern demonstrierte der Deutsche Meister von 2011 wieder seine größte Qualität: Die bewegliche 6:0-Deckung mit Igor Vori und Domagoj Duvnjak im Zentrum stellte die Offensive der Berliner in der ersten Viertelstunde vor arge Probleme.

Überhaupt gelang den Gästen vor 9145 Zuschauer in Hamburg aus dem Positionsspiel heraus wenig. Symptomatisch war eine Szene von Bartlomiej Jaszka, der einen Ball ins Seitenaus warf, im Gegenzug erhöhte Marcin Lijewski auf 8:4 für den HSV (14.). Doch plötzlich ging ein Ruck durch das Füchse-Team. Initiator war wieder einmal Regisseur Jaszka, der nun brillante Szenen hatte. Fünfmal traf der Pole in den ersten 20 Minuten. Als er einen Doppelschlag innerhalb von 40 Sekunden vollendete, waren die Füchse beim 8:9 (20.) wieder dran. Da nun auch die Berliner 6:0-Deckung besser justiert war, kam auch Füchse-Torwart Silvio Heinevetter ins Spiel: Seine Ballgewinne leiteten Tempogegenstöße ein, und als Evgeni Pevnov einen solchen nutzte, führten die Füchse plötzlich mit 12:10 (25.). Und doch lagen sie, da der HSV konterte und zwei Zeitstrafen clever nutzte, zur Halbzeit mit einem Tor zurück.

Nach der Pause erhöhten beide Deckungsreihen noch einmal spürbar die Intensität. Die Folge war eine sinkende Torquote: Bitter und Heinevetter parierten nun serienweise Würfe, Petr Stochl lenkte beim Stand von 16:16 einen Strafwurf Hans Lindbergs entscheidend ab (37.) – und als Torsten Laen am Kreis von Börge Lund eingesetzt wurde, führten die Füchse erneut ( 19:17/40.). Allerdings konnten sich die Gäste zu keinem Zeitpunkt des Gegners entledigen. Zu oft stand ihnen Torwart Bitter im Weg. Sieben Minuten vor Schluss lagen die Füchse nach drei Treffern des Hamburger Rechtsaußen Stefan Schröder mit 22:23 zurück.

In der Schlussphase reichte es für die Berliner dann nicht mehr zum Auswärtssieg, der den vierten Platz abgesichert hätte und zur Teilnahme am Einladungsturnier für die Champions League berechtigt. Stattdessen konnte der HSV den Rückstand auf die Berliner in der Tabelle auf einen Punkt verkürzen. (mit dpa)

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