zum Hauptinhalt
Bayern Munich's German forward Thomas Mueller (C) gets to the ball ahead of Paris Saint-Germain's French defender Presnel Kimpembe (R) during the UEFA Champions League quarter-final first leg football match between FC Bayern Munich and Paris Saint-Germain (PSG) in Munich, southern Germany, on April 7, 2021. (Photo by Christof STACHE / AFP)

© AFP

Nach dem 2:3 im Hinspiel: FC Bayern will bei PSG das Kopfkino erzwingen

Der FC Bayern München verbreitet trotz der schwierigen Ausgangslage und schmerzhafter Ausfälle Zweckoptimismus vor dem Rückspiel bei Paris Saint-Germain.

Die Bilder vom joggenden Robert Lewandowski im Münchner Schneetreiben schreckten Paris Saint-Germain gewaltig auf. Doch die Befürchtungen der PSG-Fans erfüllen sich ebenso wenig wie die Sehnsüchte der Bayern-Anhänger nach einem Blitz-Comeback des Torjägers, wie Hansi Flick auf die recht besorgte Nachfrage eines französischen Reporters verriet. Er könne die Abwesenheit des schon beim 2:3 im Hinspiel schmerzlich vermissten Weltfußballers auch für Dienstag (21 Uhr/Sky) „zu hundert Prozent bestätigen“, sagte der Bayern-Coach.

An eine magische Champions-League-Nacht im Prinzenpark glauben sie beim wankenden Titelverteidiger mitten im störenden Dauerzwist zwischen Flick und Sportvorstand Hasan Salihamidzic trotzdem. „Für solche Spiele ist man bei Bayern München! Wir müssen genau so eine Effizienz vorm Tor haben, wie Paris sie bei uns in München hatte. Dann bin ich guter Dinge“, sagte Flick.

Und Thomas Müller, mit 48 Treffern der Münchner mit den meisten Champions-League-Toren hinter Lewandowski (73 Tore), präsentierte sich voller Kampfeslust und Zuversicht. „Ich bin aktuell noch sehr überzeugt“, sagte er. „Klar, nicht idiotisch überzeugt und überheblich, dass das alles ganz locker-flockig von der Hand geht. Das wird ein ganz, ganz enges Ding, ein Riesenspiel.“

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräteherunterladen können]

Die Ausfälle von Lewandowski, Serge Gnabry und Niklas Süle gestalten die Aufholjagd allerdings arg kompliziert, für den Einzug ins Halbfinale gegen Manchester City oder Borussia Dortmund brauchen die Münchner einen großen Tag. 2:0, 3:1, 4:3, 5:4: Schon der Blick auf mögliche Ergebnisse für ein Weiterkommen offenbart, welches Kunststück die Bayern im Parc des Princes vollbringen müssen. Müller fordert vor allem die richtige „Risikoabwägung“ in Offensive und Defensive. „Wir werden nicht fünf Stürmer aufbieten und von Anfang an mit der Brechstange agieren“, sagte er. „Die Schlüsselmomente wollen wir auf unserer Seite haben. Aber man kann sie nicht planen.“

Hoffnung bei Goretzka und Hernandez

Das unnötige Hinspiel-2:3 lastet bleischwer auf den Münchnern. Mindestens zwei Tore müssen her. Mehr Entschlossenheit im Strafraum fordert Flick, zudem darf sich das Team gegen die Pariser Offensivkünstler um Kylian Mbappé und Neymar keine Fehler erlauben. Immerhin weckten Lucas Hernández und Leon Goretzka am Montag beim Abschlusstraining Hoffnungen, dass sie auflaufen können. Auch die angeschlagenen Kingsley Coman, Jérôme Boateng und Jamal Musiala waren auf dem Platz aktiv.

[Mehr guten Sport aus lokaler Sicht finden Sie – wie auch Politik und Kultur – in unseren Leute-Newslettern aus den zwölf Berliner Bezirken. Hier kostenlos zu bestellen: leute.tagesspiegel.de]

Entscheidend könnte sein, ob es den Bayern gelingt, das Kopfkino bei den Pariser Stars einzuschalten. Sie sollen sich an 2019 erinnern, als sie im Achtelfinale gegen Manchester United nach einem 2:0 in England zu Hause 1:3 verloren und rausflogen. „Wenn wir in Führung sein sollten, ist es ganz menschlich, dass beim Gegner die Alarmglocken losgehen. Etwas zu verlieren, ist für den Menschen immer ganz schlimm. Das wollen wir erzwingen“, schilderte Müller.

Klar ist: Ein Viertelfinal-K.o. würde in München die Zukunftsfragen und die interne Zerreißprobe um Flick und Salihamidzic noch mehr in den Fokus rücken. Gerade auswärts sind die Bayern aber eine Macht und inzwischen seit 17 Partien unbesiegt. Die letzte Niederlage gab es allerdings ausgerechnet bei PSG: Das 0:3 am 27. September 2017 kostete Carlo Ancelotti den Job. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false