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Erfolgreich operiert. Jean-Paul Boetius fehlt Hertha BSC noch auf unbestimmte Zeit.

© Foto: IMAGO/Matthias Koch

Nach der Tumor-Operation: Jean-Paul Boetius von Hertha BSC hat sein Lachen nicht verloren

Jean-Paul Boetius, Mittelfeldspieler von Hertha BSC, musste sich vorige Woche einer Krebsoperation unterziehen. Das Beispiel seines Teamkollegen Marco Richter kann ihm Zuversicht geben.

Sandro Schwarz zeigte gnädig. Nur etwas mehr als einer Dreiviertelstunde dauerte für die Profis von Hertha BSC am Dienstagvormittag die erste Trainingseinheit der Woche, die am Sonntag (15.30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim enden wird.

Zum einen hatte Schwarz, Herthas Trainer, bei der Übung auf mehrere kleine Tore nach eigener Aussage „viel Gutes“ gesehen, zum anderen sollten sich seine Spieler erst einmal wieder an die körperliche Belastung gewöhnen, nachdem sie ein langes und vor allem freies Wochenende hinter sich hatten. „Es war wichtig, dass wir erst mal reinkommen nach diesen drei freien Tagen“, sagte Schwarz.

Herthas Trainer hat die Pause in der Fußball-Bundesliga mit seiner Familie verbracht, aber völlig abschalten vom Fußball? Natürlich nicht.

Schwarz hat bereits einige Videos der Hoffenheimer gesichtet, dazu in den vergangenen Tagen etliche Länderspiele am Fernseher verfolgt: die deutsche U 21, die A-Nationalmannschaft gegen Ungarn und England, aber auch die Auftritte seiner eigenen Spieler, von Dodi Lukebakio über Stevan Jovetic bis zu Augustin Rogel (Uruguay) und Wilfried Kanga (Elfenbeinküste), die beide ihr Debüt in der Nationalmannschaft gefeiert haben.

„Mich freut’s für beide“, sagte Schwarz. „Jeder Einsatz auch fürs Nationalteam gibt einen Schub.“

Noch mehr freut es ihn natürlich, wenn alle Spieler nach ihren Dienstreisen körperlich unbeschadet wieder in Berlin eintreffen. Bisher ist alles glatt gelaufen, die ersten Profis sind bereits zurück. Oliver Christensen stand am Dienstag sogar schon wieder auf dem Trainingsplatz, während Peter Pekarik und Dodi Lukebakio noch individuell trainierten.

Trainer Schwarz hat Boetius am Montag besucht

Am Mittwoch werden dann auch die letzten Profis zurückerwartet, die am Dienstag noch im Einsatz waren: Wilfried Kanga, der in Amiens (Nordfrankreich) auf Guinea traf, Agustin Rogel (in Bratislava gegen Kanada), Chidera Ejuke (mit Nigeria in Oran gegen Algerien) und Marton Dardai (mit der U 21 in Sheffield gegen England).

Trotz so viel Fußball auf vielen Kanälen fand Sandro Schwarz auch noch Zeit für einen anderen wichtigen Termin. Am Montag stattete er seinem Mittelfeldspieler Jean-Paul Boetius einen Besuch ab, bei dem in der vergangenen Woche ein Hodentumor diagnostiziert worden war.

„Er hat sein Lachen nicht verloren“, berichtete Schwarz. „Das ist eine sehr, sehr gute Nachricht.“ Am Freitag war der Niederländer operiert worden, er habe alles gut verkraftet. Bis zum Ende dieser Woche soll nun der Befund vorliegen, ob der Tumor gut- oder bösartig war und ob weitere medizinische Schritte, zum Beispiel eine Chemotherapie, notwendig sind.

Boetius ist der zweite aktuelle Profi von Hertha, bei dem ein Hodentumor festgestellt worden ist. Marco Richter wurde im Juli operiert. Inzwischen hat er, nach nur wenigen Wochen Pause, ein beeindruckendes Comeback gefeiert und bei insgesamt vier Kurzeinsätzen bereits zwei Tore für die Berliner erzielt.

Bei Jean-Paul Boetius wird es mit der Rückkehr auf den Platz noch ein bisschen dauern. Derzeit sei es wichtig, ihn erst einmal in Ruhe zu lassen, sagt Herthas Trainer. Aber: „Wir haben schon Hoffnung, dass es einen ähnlichen Verlauf nimmt wie bei Marco.“ Die Erfahrung, wie Marco Richter sich zurückgekämpft hat, könne Boetius dabei durchaus helfen, sagt Sandro Schwarz. „Auch wenn wir auf diese Erfahrung gerne verzichtet hätten.“

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