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Marin Restovic braucht mit Spandau 04 einen Sieg gegen Budapest.

© imago images/Aleksandar Djorovic

Nach kuriosem Spielausfall in Budapest: Spandau 04 mit Groll und Motivation

Im letzten Spiel der Champions League erlebten die Wasserfreunde bei der Ankunft in der Halle eine böse Überraschung. Nun geht es gegen denselben Gegner.

Am vorigen Spieltag in der Champions League waren die Wasserfreunde Spandau 04 zum OSC Budapest gereist. Die Vorbereitung fand ganz normal statt, inklusive Mannschaftsbesprechung. Dann fuhr das Team mit dem Bus zur Halle. Dort wartete eine böse Überraschung: Tore und Bandenwerbung wurden bei ihrer Ankunft gerade abgebaut.

Das Spiel war kurzfristig abgesagt worden, weil die Gastgeber nicht genug Akteure mit negativem Coronatest aufbieten konnten. Sieben hätten es mindestens sein müssen.

Das habe der Verein den eigenen Fans etwa eine Stunde zuvor über Facebook mitgeteilt, erzählt Spandaus Präsident Hagen Stamm: „Aber uns und die Schiedsrichter hat niemand informiert.“ Die Wasserfreunde gewannen ohne Spiel durch Wertung 10:0, doch der Unmut war trotzdem groß. „Das war ein absolut unerhörtes Verhalten“, sagt Stamm. Zwei Wochen ist dies nun her.

Am Dienstag steht die nächste Aufgabe in der Champions League an. Weil die erste Halbserie beendet ist und nun in umgekehrter Reihenfolge gespielt wird, führt der Spielplan Spandau und Budapest gleich wieder zusammen (19 Uhr Schwimmhalle Schöneberg, maximal 200 Zuschauer sind zugelassen, es gilt 2G-Plus). „Da ist schon noch Groll und Ärger da“, sagt Stamm, „aber auch viel Motivation. Es ist unser Schlüsselspiel, eine Art Spiel des Jahres.“

Die ersten vier Teams der Achtergruppe qualifizieren sich für das Final 8, drei Plätze in der extrem stark besetzten Gruppe sind quasi vergeben. Vierter ist derzeit Budapest. Spandau ist hinter Waspo Hannover Sechster, würde mit einem Sieg nach Punkten zu den Ungarn aufschließen.

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Wie fast überall im Sport ist durch die aktuelle Situation in der Pandemie auch im Wasserball vieles durcheinandergewirbelt worden. Nach dem Ausfall in Budapest fand das Bundesliga-Spitzenspiel gegen Waspo ebenfalls nicht statt, beide Vereine hatten sich vorab darauf geeinigt, die Begegnung am 25. Februar auszutragen. Am letzten Wochenende musste Spandaus Gegner OSC Potsdam wegen zahlreicher Coronafälle passen.

„Ich finde es richtig, dass gespielt wird, wenn es möglich ist. Und wenn nicht, wird verlegt“, sagt Stamm. Das geht allerdings nur in der Bundesliga. Für den Europacup hat der kontinentale Verband Len coronabedingte Verlegungen wegen des vollen internationalen Terminkalenders ausgeschlossen.

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Spandau geht ohne Spielpraxis in die wichtige Partie gegen die nach Stamms Ansicht favorisierten Budapester. Zumindest personell sind die Wasserfreunde aber wieder gut aufgestellt, nachdem sich besonders im November und Dezember viele Spieler mit dem Coronavirus infiziert hatten. Auch der zuvor verletzte Marko Stamm ist wieder dabei.

Fehlen wird wahrscheinlich Zoran Bozic. Der 19-Jährige gilt als größtes deutsches Talent, absolviert jedoch derzeit seine Grundausbildung bei der Bundeswehr.

Von den anderen Neuzugängen hebt Hagen Stamm vor allem den griechischen Center Dimitrios Nikolaidis (22) hervor: „Er hat voll eingeschlagen und ist eine sehr gute Verpflichtung.“ Ob die Wasserfreunde gegen Budapest gewinnen und damit aussichtsreich im Rennen bleiben, wird sich am Abend zeigen. Zumindest ist Stamm vorab sehr zuversichtlich, was die Austragung der Partie angeht: „Ich bin mir sicher, dass wir spielen.“

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