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Bundesliga-Schiedsrichter Manuel Gräfe.

© dpa

Nach Tagesspiegel-Interview: DFB-Gutachter wollte Schiedsrichter Manuel Gräfe kaltstellen

Es wird immer skurriler im Schiedsrichter-Streit. Ein DFB-Gutachter wollte Manuel Gräfe wohl von seinem Posten abberufen, weil dieser öffentlich Kritik geäußert hat.

Der Streit um das Schiedsrichterwesen im Deutschen Fußball-Bund (DFB) spitzt sich immer weiter zu. Wie jetzt bekannt wurde, soll ein Gutachter des DFB gefordert haben, Referee Manuel Gräfe von seinem Posten abzuziehen, nachdem dieser in einem Tagesspiegel-Interview öffentlich Missstände angeprangert hatte. Nach Informationen des „Spiegel“ wurde empfohlen, Gräfe „ab sofort“ nicht mehr „mit Spielleitungen zu betrauen“. Die Gremien des DFB sind der Empfehlung jedoch nicht gefolgt und setzten Gräfe in der zurückliegenden Bundesliga-Saison regulär ein.

Der Berliner Schiedsrichter hatte seinen früheren Chefs Hellmut Krug und Herbert Fandel Schikane und Vetternwirtschaft vorgeworfen und damit einen Streit in der Szene ausgelöst, der bis heute trotz mehrerer Schlichtungsversuche nicht gelöst werden konnte. Gräfe ist mit einem anwaltlichen Brief, der auch an die DFB-Führung ging, gegen das Gutachten vorgegangen. In dem Schreiben ist von Falschbehauptungen, unzulässigen Verdächtigungen und Rechtsverletzungen die Rede. Außerdem zweifelt der Anwalt des Schiedsrichters die Neutralität des DFB-Gutachters an. Wie der „Spiegel“ berichtet, will der Gutachter deshalb nun Gräfe verklagen. (Tsp)

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