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Sport: Negative Energie

über die Entlassung von Eduard Geyer I m Cottbuser Rathaus ist den Mitgliedern des Hauptausschusses vor kurzem eine interessante Lektüre per Hauspost zugeleitet worden: Es handelte sich um eine Reportage aus der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“, in der die Stadt in den hellsten Tönen beschrieben stand. Für die Kommunalpolitiker war das eine völlig neue Erfahrung.

über die Entlassung von Eduard Geyer I m Cottbuser Rathaus ist den Mitgliedern des Hauptausschusses vor kurzem eine interessante Lektüre per Hauspost zugeleitet worden: Es handelte sich um eine Reportage aus der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“, in der die Stadt in den hellsten Tönen beschrieben stand. Für die Kommunalpolitiker war das eine völlig neue Erfahrung. Die Cottbuser neigen nämlich dazu, ihre Stadt negativer zu sehen, als sie eigentlich ist. Diese Haltung lässt sich zurzeit auch im Stadion der Freundschaft beobachten, in dem der Zweitligist FC Energie spielt. Immerhin: Mit der Niederlage gegen Aachen hat sich die Lage des Klubs der allgemeinen Stimmung angepasst.

Der Optimismus jedenfalls ist weg, sonst hätte sich der Verein nicht hopplahopp von Trainer Eduard Geyer trennen müssen. Mit ihrer Entscheidung hat die Klubführung sogar die öffentliche Meinung überholt, denn bisher waren es nur ein paar Verirrte, die den Rauswurf des Trainers gefordert haben. Die Mehrheit der Fans steht immer noch hinter Geyer – nicht weil sie ihm für seine Verdienste ewig dankbar sind, sondern weil sie ahnen, dass es für diesen seltsamen Klub Energie keinen besseren Trainer geben kann als diesen seltsamen Eduard Geyer.

Seine Entlassung jedenfalls weist alle Zeichen von gefährlichem Aktionismus auf. Es gibt nämlich a) keinen Nachfolger für Geyer und b) nicht einmal einen Kandidaten – weil c) Energie sich gar keinen neuen Trainer leisten kann. Dilettantischer geht es kaum. Wenn es dem Präsidium wirklich darum gegangen wäre, die Talfahrt des Klubs zu stoppen, hätte es sich besser selbst entlassen.

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