zum Hauptinhalt

Ski alpin: Neureuther verpasst großen Coup

Der erste Weltcupsieg war für Felix Neureuther schon zum Greifen nah, am Ende stand er aber mit fast leeren Händen da. Den Slalom in Alta Badia gewann der Schwede Markus Larsson.

Alta Badia/Italien - Nach Zwischenbestzeit vor dem späteren Sieger Larsson brachte den 22-jährigen Partenkirchener beim Slalom im italienischen Alta Badia ein Fehler im Flachstück kurz vor dem Ziel um den ganz großen Coup. Mit einem Rückstand von 1,47 Sekunden fiel Neureuther von Rang 6 nach dem ersten Lauf auf Platz 18 zurück. "So ein Mist. Ich ärgere mich über meine eigene Dummheit, aber ich musste Gas geben. Man kann eben nicht jedes Mal aufs Stockerl fahren", sagte er mit Blick auf seinen ersten Podiumsplatz vor zwei Wochen in Beaver Creek/USA.

"Es war eine akrobatische Leistung, dass er überhaupt drin geblieben ist", meinte Herren-Cheftrainer Wolfgang Margreiter. Alois Vogl (Zwiesel) hingegen schied im ersten Lauf ebenso aus wie Stefan Kogler (Schliersee). Sportdirektor Wolfgang Maier nahm Neureuthers Fehler gelassen ("Das passiert.") und sparte nicht mit Lob: "Man sieht, dass er konstant in der Weltspitze mitfahren kann. Ein kleiner Rückschlag gehört eben dazu."

Während Larsson seinen zweiten Weltcupsieg vor Ted Ligety (USA) und dem Kroaten Ivica Kostelic feierte, verteidigte Aksel Lund Svindal (Norwegen) seine Spitzenposition im Gesamtweltcup. Nach 12 von 38 Wettbewerben liegt Svindal mit 397 Punkten vor dem Schweizer Didier Cuche (363) und Bode Miller (340), der im ersten Lauf wie viele andere Spitzenfahrer ein Opfer der schwierigen Pistenverhältnisse auf der "Gran Risa" wurde.

Österreicher kommen nicht in Tritt

Die jahrelang dominierenden, nun aber kriselnden österreichischen Skiherren erlebten gar ein Desaster: Auch im elften Rennen hintereinander blieben sie ohne Sieg, zudem fuhr keiner von ihnen in die Punkte. Das hat es im Weltcup noch nie gegeben. Slalom-Olympiasieger und Weltmeister Benjamin Raich, der den Auftakt im finnischen Levi gewonnen hatte, schied im zweiten Lauf aus.

Für Alois Vogl war das Rennen bereits am fünften Tor beendet. Der 34 Jahre alte Routinier rutschte auf seinem Skischuh weg. "Ich habe mich im Training sehr gut gefühlt, wollte richtig schnell fahren, habe aber zu viel Gas gegeben. Das war im Nachhinein ein Fehler", sagte Vogl, der zum zweiten Mal hintereinander ohne Resultat da stand. Beim Slalom in Beaver Creek wurde er als Zweiter des ersten Durchgangs wegen eines Torfehlers disqualifiziert.

"Die Situation ist schwierig, aber jammern hilft nicht", sagte Vogl, der zumeist seine besten Ergebnisse erst im Januar einfährt. Auch die deutschen Trainer bleiben bei noch vier Slaloms vor der Weltmeisterschaft angesichts Vogls noch ausstehender sportlicher Qualifikation ruhig. "Der Alois ist immer dafür gut, ein Rennen zu gewinnen", sagte Technik-Coach Wolfgang Erharter. (Von Marc Zeilhofer, dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false