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Die Weltmeister (l-r) Johannes Rydzek, Eric Frenzel, Fabian Rießle, Björn Kircheisen, aus Deutschland.

© dpa

Nordische Kombination: Die Könige des Nordens

Die deutschen Kombinierer zeigen seit vielen Jahren extrem gute Leistungen. Das wird aber nicht ausreichend gewürdigt. Ein Kommentar.

Die Kombinierer gelten gemeinhin als die Könige des nordischen Skisports. Und da macht es sich aus deutscher Sicht natürlich ganz hervorragend, dass bei der WM in Lahti auf den Vierfachsieg im Einzel am Freitag nur zwei Tage später auch das Team überlegen Gold gewann. Längst ist die Nordische Kombination wieder eine deutsche Domäne, so wie sie das einst in den Zeiten eines Georg Thoma, Ulrich Wehling oder Konrad Winkler war. Bei den vergangenen acht Weltmeisterschaften gab es für Deutschland nur einmal nicht wenigstens einen WM-Titel.

Trotzdem ist die Wirklichkeit nicht ganz so glänzend, wie sie scheint. Johannes Rydzek würde als erfolgreicher Spezial-Skispringer vermutlich mehr Wertschätzung bekommen, als dies für ihn als Kombinierer der Fall ist. Wahrscheinlich hätte er auch den einen oder anderen Sponsorenvertrag mehr an der Hand. Doch mit den Kombinierern ist es wie mit den Zehnkämpfern in der Leichtathleten: Sie mögen zwar als Könige ihres jeweiligen Sports bezeichnet werden, Herrscher aber sind andere.

Und so müssen sich die Kombinierer trotz aller Erfolge damit abfinden, dass sie nur bessere Lückenfüller sind. Selbst im Programm einer Nordischen Ski-WM. In Skandinavien ist der Langlauf weit höher angesiedelt, in Mitteleuropa sind es die Skispringer. Angesichts dessen sind die konstant starken Leistungen der Deutschen gar nicht hoch genug einzuschätzen. Denn mehr als immer wieder Gewinnen geht nun einmal nicht.

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