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Leverkusens Christoph Kramer (l.) behauptet den Ball gegen Wilfried Kaptoum.

© AFP

Nur 1:1 gegen FC Barcelona: Bayer Leverkusen verpasst Sieg und Weiterkommen

Das Achtelfinale der Champions League hat Bayer Leverkusen verpasst, immerhin reicht das 1:1 gegen Barcelona noch für die Europa League.

Es war wie so oft, sie rannten viel und sie spielten schön, aber am Ende vergaßen sie das Wesentliche, das Toreschießen. Bayer Leverkusen war nah dran, den großen FC Barcelona zu schlagen, der an diesen Abend gar nicht so groß war. Leverkusen hatte gerade in der Schlussphase beste Gelegenheiten, das Siegtor zu erzielen. Aber Karim Bellarabi oder Javier Hernandez scheiterten am deutschen Torhüter der Katalanen, Marc-André ter Stegen. Das Tor von Hernandez als schnelle Antwort auf Messis Führungstreffer nach zwanzig Minuten war am Ende zu wenig. Und so blieb es am Mittwochabend vor knapp 29.412 Zuschauern im ausverkauften Haus bei einem 1:1 (1:1). Damit bleibt für die Mannschaft von Roger Schmidt nur die Ausfallstraße Europa League.

"Das ist eine Riesenenttäuschung", sagte Weltmeister Christoph Kramer. "Extrem bitter für uns, da werden jetzt erstmal die Köpfe runterhängen. Wir hatten heute genug Chancen", sagte Mittelfeldspieler Kevin Kampl.

Das Szenario für ein Überwintern von Bayer Leverkusen in der Champions League war klar. Gegen Titelverteidiger FC Barcelona musste unbedingt ein Sieg her. Im Parallelspiel trennten sich der AS Rom und Bate Borissow 0:0, womit Leverkusen ein Sieg gereicht hätte.

Barça stand wie die Bayern schon zuvor als Gruppensieger fest und trat gegen Leverkusen nur mit einer B-Elf an, in der Messi und Rakitic die prominentesten waren und die Führung für die Katalanen fabrizierten. Die Reise erst gar nicht angetreten hatten Iniesta und Gerard Piqué, die von Trainer Luis Enrique geschont wurden. Im Abschlusstraining hatte sich auch Neymar verletzt. Busquets und Luis Suarez hielten sich immerhin in Reserve.

Früh zeigten die Leverkusener, wie sie ihre finstere Bilanz von sechs Niederlagen in Serie gegen Barcelona aufbessern wollten. Forsch attackierten die Schützlinge von Roger Schmidt schon weit in der gegnerischen Hälfte und störten so immer wieder das Passspiel der Gäste. In der zweiten Minute setzte Hakan Calhanoglu mit einem Fernschuss das erste Zeichen, zehn Minuten später musste sich Barcelonas ter Stegen bei einem Freistoß des Türken strecken.

Ein Sieg hätte gereicht, weil Borissow in Rom Remis spielte

Doch die erste grobe Nachlässigkeit der Gastgeber nutzte Messi zur Führung. Der frühere Schalker Ivan Rakitic wurde im Mittelfeld nicht angegriffen, seinen Traumpass durch die Bayer-Abwehrreihe ersprintete Lionel Messi, zog an Keeper Bernd Leno vorbei und schob ein. Es war schon Messis 15. Tor gegen ein deutsches Team in der Champions League, kein anderer Spieler hat öfter gegen Bundesligisten getroffen.

Immerhin verließ Bayer trotz der jüngsten Rückschläge nicht der Mut – im Gegenteil. Nur drei Minuten später fand Admir Mehmedis Flanke zu „Chicharito“ Hernandez, der umgehend einschoss. Mit seinem fünften Treffer in dieser Champions-League-Saison wies der mexikanische Neuzugang einmal mehr nach, dass zumindest auf seine Torjäger-Qualitäten derzeit Verlass ist.

Danach aber fand die Werkself erst in der zweiten Hälfte ihren Schwung wieder. Barcelona verrichtete Dienst nach Vorschrift und offenbarte mehrfach Schwächen in der Defensivarbeit. Die Leverkusener mühten sich zwar, ließen es jedoch an Konsequenz vermissen. Calhanoglu und Karim Bellarabi, der frei vor ter Stegen auftauchte, vergaben gute Chancen zur Führung.

Trainer Schmidt ging auf Risiko, brachte Stefan Kießling als zweite Spitze. Doch auch mit dem Routinier fehlte es zumeist an der Durchschlagskraft – und auch am letzten Willen zum Sieg. Als Hernandez kurz vor Schluss auch die letzte Großchance gegen den stark reagierenden Marc-André ter Stegen nicht nutzen konnte, war das Aus der Leverkusener besiegelt. (Tsp/dpa)

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