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Potsdam-Runningback Karri Pajarinen (li.) erzielte beim Halbfinalsieg über Köln einen Touchdown.

© promo

Potsdam Royals im German Bowl: Duell der Unschlagbaren

Die Potsdam Royals spielen gegen die Schwäbisch Hall Unicorns um die deutsche Meisterschaft im American Football. Beide Teams haben in dieser Saison noch nicht verloren.

Die Entwicklung der Potsdam Royals ist schon erstaunlich. Alles begann 2005 in Potsdam mit ein paar Footballverrückten, die einen Verein gründeten. Ein Jahr später folgte der Einstieg in den Ligabetrieb und vor vier Jahren schließlich der Aufstieg in die höchste deutsche Liga im American Football, die German Football League (GFL). Trotz der jungen Historie können die Potsdamer bereits zwei Titel vorweisen: Vor vier Jahren gewann Potsdam als kompletter Neuling mal eben die European Football League und wiederholte das ganze sogar nochmal ein Jahr später.

Was noch fehlt, ist der deutsche Titel. Jens-Torsten Müller war von Anfang an dabei und ist seit zwei Jahren Präsident der Royals und findet, mit der Teilnahme am German Bowl gehe die Reise nun weiter: „Ich erlebe eine Saison wie ich sie noch nie erlebt habe. Die Mannschaft hat sich dieses Finale mehr als verdient. Nun wollen wir den nächsten Schritt gehen und den German Bowl nach Potsdam holen“, sagt Müller.

Nach der besten Saison seit Bestehen haben die Royals zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Einzug in den German Bowl geschafft, dem deutschen Pendant zum Super Bowl in den USA, der in seine 43. Auflage geht. Das große Finale im deutschen Football wird am Samstag (18 Uhr, Sport 1) im Frankfurter Waldstadion, in dem eigentlich Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt beheimatet ist, stattfinden. Dort treffen die Potsdamer auf den Südmeister, die Schwäbisch Hall Unicorns.

Unsere Arbeit richten wir seit der Pre-Season auf dieses Ziel aus.

Michael Vogt

Die Finalteilnahme ist das Ergebnis einer sehr guten Saison sagt Headcoach Michael Vogt, in der das Ziel von Anfang an gewesen sei, den German Bowl nicht nur zu erreichen, sondern auch zu gewinnen. „Wir sind auf dem Weg zur Ziellinie. Unsere Arbeit richteten wir seit der Pre-Season auf dieses Ziel aus“, so Vogt.

Souveräner Sieg im Halbfinale der Playoffs

Vor zwei Wochen konnten die Potsdamer eindrucksvoll im Halbfinale der GFL die Cologne Crocodiles mit 49:21 vor heimischem Publikum im Stadion Luftschiffhafen besiegen. Zuvor hatten sie alle Spiele in der Nordgruppe der GFL für sich entschieden. Damit sind sie in der gesamten Liga eins von zwei Teams, die dieses Kunststück in der regulären Saison vollbringen konnten. Die andere Mannschaft ist, wie soll es auch anders sein, der Finalgegner am Samstagabend: Die Schwäbisch Hall Unicorns.

Während es für Potsdam die erste Teilnahme am German Bowl überhaupt ist, werden die Unicorns bereits das zehnte Mal dabei sein, vier Mal reichte es für den ganz großen Coup. Zuletzt stand Schwäbisch Hall vor einem Jahr im Finale, musste sich damals aber die Dresden Monarchs geschlagen geben. Entsprechend motiviert dürften sie in diesem Jahr sein, zum fünften Mal zu gewinnen.

Auf dem Weg ins Finale ließen sie im letzten Jahr auch die Royals hinter sich, es ist also nicht das erste Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften. Dabei ging der Playoff-Sieg nur knapp an die Unicorns, die sich 28:18 durchsetzten. „Nach dem vergangenen Jahr wussten wir, dass wir an der Spitze dran sind und nun stehen wir im Finale. Wir werden noch einmal alles geben, um uns den Traum von der Meisterschaft zu erfüllen“, sagt Vogt, der mit seinem Team nun auf ganz großer Bühne<NO>die Chance zur Revanche bekommt.

In einem emotionalen und von Strafen geprägten Halbfinale verloren die Potsdamer damals sowohl Running Back als auch Quarterback. Auch dieses Mal wird Potsdam auf seinen etatmäßigen Quarterback verzichten müssen. Chris Helbig verletzte sich im letzten Spiel gegen Köln an der Hand und wird voraussichtlich nicht zur Verfügung stehen am Samstag. An seiner Stelle führte Robert Patterson die Potsdamer gegen die Crocodiles zum Halbfinalsieg. „Der Ausfall von Chris ist tragisch, Robbie hat aber ebenfalls einen überragenden Job gemacht. Auf ihn können wir uns verlassen“, lobte ihn Müller, der nach dem Sieg überglücklich gewesen sei.

Ebenso souverän wie die Royals setzten sich die Unicorns in ihrem Halbfinale durch. Mit 33:8 siegte das Team von Headcoach Jordan Neumann gegen die Allgäu Comets. Dabei überzeugte Schwäbisch Hall mit einer effektiven Spielweise in der Offensive um den ehemaligen NFL-Spieler Moritz Böhringer und zeigte eine konzentrierte Defensivleistung. Mit einem Wert von durchschnittlich 14,8 kassierten Punkten pro Spiel ist die Defensive der Unicorns die mit Abstand beste der Liga.

Gut aus – Royals-Sicht – dass sie die beste Offensive der Liga stellen. In der bisherigen Spielzeit überzeugten die Potsdamer mit 52,4 erzielten Punkten im Schnitt pro Spiel, ein absoluter Spitzenwert. Auch in der Defensive hat das Team von Trainer Vogt zuletzt zugelegt und im Halbfinale erst in der zweiten Hälfte die ersten Punkte einstecken müssen. Am Samstag spielt in Frankfurt also die beste Defensive gegen die beste Offensive der Liga und beide Teams haben noch kein einziges Mal verloren in dieser Saison. Es dürfte ein völlig offenes Duell um die deutsche Meisterschaft werden.

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