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Die Volleyball-Bundesliga ist bestrebt, das Interesse für Partien wie auf diesem Bild zwischen VfB Friedrichshafen und den Berlin Volleys zu steigern.

© dpa

ProSiebenSat 1 vermarktet Volleyball: Am Ende der Nahrungskette

Die Volleyball-Bundesliga will öffentlichkeitswirksamer werden. Helfen soll dabei ein großer Senderverbund.

Die Zahlen sind fantastisch, die die Vertreter der Volleyball-Bundesliga (VBL) am Mittwoch in Berlin präsentiert haben. Die Entwicklung der Zuschauerzahlen in den Hallen geht seit Jahren kontinuierlich nach oben. Und erst die kumulierte Reichweite durch die Bewegtbild-Übertragung: Die Wahnsinns-Zahl von 161 Millionen poppte da auf.

Unzweifelhaft bilden Statistiken ein Stück weit Wahrheit ab. Unzweifelhaft ist aber auch, dass sie ganz gut in die eine oder andere Richtung bewegt werden können. Im Volleyball verhält es sich trotz der vielversprechenden Zahlen so, dass der Sport gerade im frei übertragbaren Fernsehen seit vielen Jahren zu kurz kommt. Und gerade dort lässt sich – immer noch – sehr viel Geld verdienen.

Vielleicht aber gibt es bald für Volleyball wieder mehr Sendezeiten im TV. Am Mittwoch verkündeten die Offiziellen der VBL, dass ProSiebenSat 1 und die DOSB New Media GmbH, welche die Bewegtbild-Berichterstattung der Volleyball-Bundesliga produziert, in den kommenden zwei Jahren zusammenarbeiten werden. Dabei steigt ProSiebenSat 1 als Vermarkter ein.

Alle Spiele live im Internet

Der Senderverbund soll die Liga bewerben und mit seinem Netzwerk helfen, dem Volleyball Zugang zu zahlungskräftigen Werbekunden zu verschaffen. Doch ist die Partnerschaft für den deutschen Volleyball auch strategisch günstig, weil die Liga hofft, perspektivisch im Senderverbund ausgestrahlt zu werden.

Der Sportmarkt im Fernsehen ist in Deutschland zum großen Teil mit Fußball besetzt. Volleyball befindet sich diesbezüglich weit, weit unten in der Nahrungskette. Während die Vereine der Fußball-Bundesliga hunderte Millionen Euro pro Saison von den TV-Anstalten kassieren, musste die Volleyball-Bundesligisten die Kosten bislang zu einem großen Teil selbst bezahlen.

Nun aber übernimmt der DOSB-Ableger DOSB New Media GmbH als Betreiber des Online-Senders Sportdeutschland.TV die Kosten. Alle Bundesliga-Spiele werden ab dieser Saison live im Internet zu sehen sein, die Partien der Frauen und Männer werden künftig in HD-Qualität von Sportdeutschland.TV übertragen. Mit dem neuen Vermarkter an der Seite glaubt VBL-Geschäftsführer Klaus-Peter Jung, dass sich etwas nach vorne bewegt. Auch VBL-Präsident Michael Evers ist fest davon überzeugt, dass „das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist“.

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