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Peking 2008 - Abschlussfeier

© dpa

Richtung London 2012: Live-Ticker zum Nachlesen: Die olympische Schlussfeier

Die große Show in unserem Live-Ticker - mit weiteren Bildern.

22 Uhr: Aus, aus, aus. Das Feuerwerk ist aus. Über Peking herrscht Himmlischer Friede.

21.55 Uhr: Es kracht, es wummert, ganz Peking ist eine Feuerwalze. Überall steigen Raketen auf. Im Stadion gibt Schauspieler Jackie Chan den Wendehals, den Gottlieb Wendehals, Polonäse Peking. Alle sind dabei, auch die Athleten.

21.50 Uhr: It goes on a bit - wie die Briten freundlich sagen, wenn sich eine Veranstaltung doch etwas in die Länge zieht. Die musikalischen Darbietungen beginnen sich zu ähneln. Und irgendwie hört sich alles immer ein bisschen wie Vangelis an, dabei waren die Spiele von Athen doch vor vier Jahren und wir sind jetzt in Peking. Der große Grieche hat jedenfalls bleibende Wirkung entfaltet, vor allem mit "Chariots of Fire", an dem Sound kommt bei Massenspektakeln weltweit niemand mehr vorbei.

21.46 Uhr: Das bei großen Sportereignissen unverzichtbare Sanges-Duett haben wir auch überstanden: Placido Domingo mit der chinesischen Sopranistin Song Zuying.

21.40 Uhr: Danach chinesischer Pop. Das klingt authentisch, leicht schräg und funktioniert wunderbar.

21.33 Uhr: Jetzt eine internationale Band mit Musikern aus China, Japan und Amerika. "Beijing, Beijing", singen sie. Das zwischen Euro-Bombastpop und Asia-Folklore wechselnde Stück hätte beim Grand Prix Eurovision sicher Chancen. Pop-Mutterland Großbritannien scheitert da ja in letzter Zeit genauso grandios wie wir Deutschen.

21.24 Uhr: Endlich wieder Feuerwerk, endlich wieder Menschenmassenornamente. Back to Beijing (zumindest für den Moment). Aber beeindruckent, oder eher überwältigend, sind diese Lichtmonumente, die sich da im Stadion aufbauen, auf jeden Fall. Es wächst ein gigantischer, roter Turm, oben öffnet sich eine Art Blüte. Chinas Gruß an die Welt. Und noch einmal Feuerwerk.

21.16 Uhr: London präsentiert sich als Pop-, Mode-, Multikulti- und Fußball-Hauptstadt. Alles, was Peking nicht ist. Das funktioniert gut. Auch Beckhams Kurzauftritt auf dem roten Bus mit Ball. Aber hatte man niemanden jünger-innovativer-aufregenderen als Jimmy Page? Und nichts Neueres als den Led-Zeppelin-Kracher "Whole Lotta Love", den der Gitarrensportler Page da mit Sängerin Leona Lewis zur Aufführung bringt? Das wird sicher noch besser bis 2012. Immerhin rockt es erstmals im Vogelnest. China setzt musikalisch ja mehr auf Trommeln und Folklore. Beckham hatte sich am Nachmittag bereits das Basketballfinale angesehen. Nun kickt er einen Fußball unter die Athleten – und fährt anschließend mit dem Bus aus dem Stadion.

21.09 Uhr: Leider lässt der London-Video-Clip so ziemlich kein Klischee aus: Punks, rote Telefonzellen, fellbemützte Soldaten. Fehlt nur der rote Doppeldecker. Halt, da ist er: Real rollt er ins Stadion. Der Union Jack weht im Vogelnest, die britische Fahne, die bei den sportlichen Wettbewerben unerwartet oft zum Einsatz gekommen ist. Mit 16 Goldmedaillen hatte die Gastgeber der Spiele von 2012 eine sportliche Überraschung gesorgt haben. In das Stadion fuhren die Londoner mit einem für die Stadt typischen roten Doppelstockbus. „London-Beijing-London" war darauf an der Seite vermerkt, dort wo sonst „Trafalgar Square" als Zielangabe prangt, steht „London 2012". Wie anders die Darbietung der Londoner Tänzer. Nicht einheitlich, sondern bunt, Die Tänzer halten Regenschirme und Zeitungen in der Hand, und beweisen damit schon ein Stück britischer Selbstironie, die diesen Spielen zu jedem Zeitpunkt gefehlt haben. China hattte diese Spiele mit einer Ernsthaftigkeit betrieben, die dem Wort „Spiele" nicht angemessen ist.

Olympische Sommerspiele 2008dfddff
In britischer Hand. Londons Boris Johnson hat die Flagge der Olympischen Spiele übernommen - London ist 2012 die Ausrichterstadt.

© ddp

21.06 Uhr: Die hellblonde Moppfrisur glänzt, Boris Johnson kommt ins Stadion, der Bürgermeister von London, lässig mit offenem Jackett. Entspannt steht er da. Bärig grinsend schwenkt er die Fahne, grüßt ironisch militärisch. Das fängt gut an. Mehr Lockerheit bitte künftig für Olympia.

21.00 Uhr: "God Save The Queen", erklingt. Bye bye Beijing, hello London. Wo bleibt Beckham? Der Junge aus dem East End, der sein Glück in Manchester fand, und dann über Madrid nach Los Angeles rübermachte.

20.56 Uhr: Rogge spricht. "15 glorious days" Danke an die Organisatoren - und die freiwilligen Helfer, die das Lob tatsächlich am meisten verdient haben. Einende Kraft des Sports, olympischer Geist, das klingt schon alles sehr pastoral. Und dann: "Es waren außergewöhnliche Spiele" - nicht die besten. Aha. Ob das den Chinesen reicht? Ansonsten wiederholte Rogge in seinem Statement die Aussagen, die er schon mittags in einer Pressekonferenz geäußert hatte. „Die Welt hat mehr über China gelernt, und China mehr über die Welt." Mittags hatte er noch Fragen nach zwei 77 und 79 Jahre alten Frauen beantworten müssen, die zu Umerziehung durch Arbeit verurteilt worden sind. Ihr Vergehen: Die Chinesinnen hatten einen Protest angemeldet in einer jener dafür vorgesehenen Zonen, die für die Olympischen Spiele eingerichtet worden sind. Doch es kam nie zu einem Protest. „Wir fanden es ungewöhnlich, dass keine Proteste stattgefunden haben", sagte Rogge mittags. Aber abends im Nationalstadion lobte er die Gastgeber, allerdings durchaus doppeldeutig: „Es waren wahrhaft außergewöhnliche Spiele." Jetzt sind sie jedenfalls offiziell beendet.

20.51 Uhr: Die Spannung steigt, IOC-Chef Jacques Rogge marschiert ein, zusammen mit Pekings Organisationschef Liu Qi. Welches Superlativ wird Rogge in seiner Rede für diese Spiele finden? Herr Qi sagt: "In jeder Hinsicht erfolgreich." Er bläst das Horn des Triumphes, wie er sich laut Übersetzung selbst ausdrückt.

20.40 Uhr: Siegerehrung im Rahmen der Abschlussfeier, eine wunderbarerWeg, das Spektakel wieder zum Sport zurückzuführen. Drei Medaillen für Afrika, in der klassischsten aller olympischen Disziplinen, dem Laufen: IOC-Chef Jacques Rogge überreicht Gold für Samuel Wanjiru aus Kenia, Silber für Jaouad Gharib aus Marokko, Bronze an Tsegay Kebede aus Äthiopien. Ein Deutscher rannte nicht mit. Tusch, Hymne.

Peking 2008 - Abschlussfeier
Groß dabei. Der chinesische Basketball-Star Yao Ming.

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20.34 Uhr: Durch die Athleten ist alles viel entspannter geworden. Es wird zwar immer noch wild militärisch getrommelt, aber das Ganze nimmt jetzt immer mehr den Charakter einer großen Party an, wirkt weniger wie eine überwältigende Zeremonie. Die Sportler aus allen Ländern feiern zusammen, es werden unzählige Fotos geknipst.

20.27 Uhr: Die Athleten laufen ein. Sie laufen wirklich, sie marschieren nicht. Sie rennen, tanzen, springen, jubeln, winken, schwenken Fähnchen, werfen Kusshändchen. Ein schöner Kontrast zur schematischen Show zuvor. Vielleicht bewegt sich die Schlussfeier ja nun insgesamt weg vom monumentalen Formalismus der Eröffnungsfeier. Schön wäre es.

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Die Fahnenträgerin. Katrin Wagner-Augustin mit Schwarz-Rot-Gold.

© AFP

20.22 Uhr: Bei der Eröffnungsfeier war es Dirk Nowitzki, jetzt trägt Katrin Wagner-Augustin die deutsche Fahne. Die Kanutin kommt aus Potsdam, überhaupt war das Land Brandenburg bei diesen Spielen sehr erfolgreich. Die athletischen Fahnenträger nehmen Aufstellung im Kreis.

20.19 Uhr: Die Griechen kommen. Wie immer führt das olympische Mutterland das Fahnendefilee an. Leider haben die Griechen bei diesen Spielen hauptsächlich negative Schlagzeilen gemacht. Von einer Dopingmafia sprechen griechische Funktionäre inzwischen sogar selbst. Allerdings sollten wir Deutsche nicht nur auf andere zeigen, siehe Reiterskandal.

20.15 Uhr: Es rollen rhönradartige, diodenbefeuerte Riesenräder durchs Pekinger Vogelnest. Dann geht alles auf in einem pastell- und sandfarbenen riesigen Rondell. Großer Applaus. Auch ohne Anleitung. Die Show beeindruckt durch ihre Perfektion. Wann kommt David Beckham? London wird sicher weniger monumental.

20.10 Uhr: Und wieder die ethnischen Gruppen. Auch da gab es Manipulationen bei der Eröffnungsfeier. Am Ende gehörten alle Darsteller der ethnischen Mehrheit an und nicht den Minderheiten, trotz aller farbenfroh folkloristischen Kostüme, die die Darsteller trugen. Da wurde der Welt und den Medien etwas vorgegaukelt.

Peking 2008 - Abschlussfeier
Trommeln und fliegen. Kopfüber, liegend, kein Problem.

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20.05 Uhr: Sie fliegen wieder. Sie trommeln wieder. Menschenmassen als Ornament. Dazu gigantische Flammenwerfer. Peking: Ein Farbengetöse.

20.01 Uhr: Die chinesische Hymne. Als schmetternd chorale Version. Ohrenbetäubender Jubel. Die Fahne weht im windstill-stickigen Stadion. Wie immer angetrieben von einem Propeller.

Peking 2008 - Abschlussfeier
Peking leuchtet. Wie bei der Eröffnungsfeier gibt es wieder viel Feuer.

© dpa

20 Uhr: Der Countdown läuft, dann bricht das Feuerwerk über dem Stadion los. Ob das, was Sie da zu Hause am Bildschirm sehen live ist, oder digital fabriziert, wir werden es erfahren. Seit den Manipulationen bei der Eröffnungsfeier wissen wir das ja nicht mehr so genau.

19.58 Uhr,  Pekinger Zeit: Es geht los. Erstmal wieder militärisch, eine Art Matrosenkapelle. Aber immerhin läuft dann eine La Ola, die mexikanische Welle, durchs Stadion. Und die wirkt dann doch spontan.

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