zum Hauptinhalt
Foto: Reuters

© REUTERS

Sport: Roter Punkt auf dem Radar

Der FC Bayern wähnt sich wieder in Europas Spitze

Spätabends erzählte Mario Gomez noch eine kleine Geschichte aus Spanien, dort kommt schließlich sein Vater her. „Ich weiß mit meiner Erfahrung aus Spanien, dass der FC Bayern im Ausland einen sehr hohen Stellenwert hat“, sagte er, „dort sind wir eigentlich immer Favorit.“ Diese Aussage ist allein deshalb bemerkenswert, weil Spanien das Land stets hochfavorisierter Klubs wie Real Madrid oder dem FC Barcelona ist. Sie zeigt auch, wie sich derzeit die Kräfte in Europa verschieben: Die Bayern, die am Dienstagabend in beeindruckender Manier Manchester City 2:0 bezwangen und mit nunmehr sechs Punkten die Champions-League-Gruppe A anführen, sind wieder auf dem Radar, wenn es darum geht, welcher Klub die Champions League in dieser Spielzeit gewinnen könnte. Und die Bayern? Die wissen das selbst ganz genau.

So blieben demütige Aussagen der Bayern-Angestellten nach dem Sieg gegen Manchester diesmal aus. „Wenn wir genau so weitermachen, wird uns keiner schlagen“, erklärte etwa Gomez, der mit zwei Abstauber-Toren die Partie früh entschied. Manchesters Trainer Roberto Mancini konstatierte resigniert: „Im Moment ist Bayern zu stark für uns.“

Das beeindruckendste am Spiel des Rekordmeisters war die Reaktion auf die schwierige Anfangsphase. Da drückte und kombinierte Manchester City, und „wir waren ein wenig überrumpelt, weil wir so in dieser Saison noch nicht gefordert waren“, erklärte Gomez. Um die 25. Minute herum drehten die Bayern das Spiel komplett, angetrieben vom überragenden Franck Ribéry und unter der Regie von Bastian Schweinsteiger. Und die Münchner Dominanz hielt nicht etwa 15 oder 20 Minuten an – sondern bis zum Schlusspfiff.

Dies hing auch damit zusammen, dass ein City-Spieler gleich ganz die Lust am Mitmachen verlor: Stürmer Carlos Tevez. „Carlos hat sich geweigert, aufs Feld zu gehen“, sagte Trainer Mancini und verkündete verärgert: „Für mich ist das Thema beendet, bei mir wird er nicht mehr spielen.“

Tevez, der Manchester schon seit einiger Zeit verlassen möchte, sah die ganze Geschichte etwas anders. „Es gab einige Verwirrung auf der Bank – und ich glaube, dass meine Haltung möglicherweise missverstanden wurde“, sagte er und beschwichtigte die aufgebrachten Fans. Dem Verein genügt das offensichtlich nicht. Manchester City suspendierte den Argentinier „bis auf Weiteres für eine maximale Dauer von zwei Wochen“, er dürfe auch nicht mittrainieren. In dieser Zeit soll der Vorfall genau untersucht werden.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false