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Sport: Rückfall in Overaths Zeiten

Wird der frühere Nationalspieler Präsident beim 1. FC Köln?

Die ganze Hoffnungslosigkeit kondensierte sich in einem einzigen Lied. Als am späten Samstagnachmittag das 1:3 des 1. FC Köln gegen den TSV 1860 München feststand, flüchtete sich das Stadionmanagement in Köln-Müngersdorf in eine traurige, melancholische Weise. Es spielte den populären kölschen Song „Bei uns im Veedel“, der wie kein anderer die innige Verbundenheit der Kölner zu ihrer Stadt dokumentiert. Doch selbst diese Hymne spendete keinen Trost. Die Fans, die so sehr verwachsen sind mit ihrem Verein, trotteten traurig und stumm nach Hause.

Das Spiel, das die 38 000 Zuschauer verfolgt hatten, hatte den Charakter eines Begräbnisses vor großer Kulisse. Es dauerte lediglich 39 Minuten, bis die Totenreden angestimmt werden konnten. Da führten die Münchner bereits verdient mit 3:0. Die Tore durch Schroth (2) und Lauth waren aber nicht Ausdruck der Überlegenheit der Gäste. Die Kölner hatten sich selbst geschlagen.

Köln wäre nicht Köln, wenn selbst in aussichtsloser Lage nicht doch noch ein Messias nahen würde. Wie schon oft in Situationen wie dieser, soll nun Wolfgang Overath retten, was nicht mehr zu retten ist. „Er hat das Angebot des Vereins auf dem Tisch“, sagte Manager Andreas Rettig. Am Montag will sich der Weltmeister von 1974 dazu äußern, ob er Präsident des Klubs werden will. Das Kölner Urgestein, meinte Rettig, könne glaubwürdig Aufbruchstimmung vermitteln. Welches Konzept hinter dem möglichen Einstieg steht, bleibt unklar. Es wäre eine typisch kölsche Lösung. Ein Rückfall in alte Zeiten.

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