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Die Proteste am Mittwochabend in Buenos Aires: „Er ist nicht gestorben, sie haben ihn getötet".

© imago images/Alejo Manuel Avila

Rund 100 Tage nach seinem Tod: Fans und Familienangehörige wollen Gerechtigkeit für Diego Maradona

Die Demonstranten fordern Aufklärung über den Tod der Fußball-Legende. Gegen Mitglieder des medizinischen Teams wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.

Fans von Diego Maradona haben in Argentinien unter dem Motto „Er ist nicht gestorben, sie haben ihn getötet“ für die Aufklärung der Umstände des Todes der argentinischen Fußball-Legende demonstriert.

An dem Protest nahmen auch Maradonas ehemalige Frau Claudia Villafañe und die Töchter Dalma und Gianinna teil, die Gerechtigkeit für „D10S“ (was sich ähnlich wie „Dios“ - Gott - schreibt) forderten, wie auf Fotos vom Mittwochabend (Ortszeit) zu sehen war.

Argentinischen Medienberichten zufolge zogen sich die Frauen angesichts der chaotischen Entwicklung frühzeitig zurück. Laut der Zeitung „La Nación“ waren auch Maradonas jüngster Sohn Dieguito Fernando (8) aus einer anderen Beziehung und ehemalige Fußballkollegen wie der frühere Nationaltor-Torhüter Sergio Goycochea dabei.

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Maradona war am 25. November 2020 im Alter von nur 60 Jahren in einer privaten Wohnanlage nördlich von Buenos Aires an einem Herzinfarkt gestorben. Rund 100 Tage nach seinem Tod kommen immer mehr Details über die letzten Tage der Fußballikone ans Licht. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen mindestens sieben Mitglieder des medizinischen Teams wegen fahrlässiger Tötung.

Unter den Verdächtigen sind Maradonas Leibarzt Leopoldo Luque, seine Psychiaterin Agustina Cosachov und mehrere Pflegekräfte. Offenbar lehnte Maradona die ständige Betreuung durch Pflegekräfte nach seiner Gehirnoperation ab. Allerdings kam es während der Reha-Phase auch immer wieder zu Komplikationen, wie aus in örtlichen Medien veröffentlichten Chatprotokollen der Pfleger hervorgeht.

Am Montag begann in der Stadt La Plata eine Ärztekommission zu prüfen, ob bei der Behandlung und Pflege von Maradona in den Tagen vor seinem Tod medizinische Fehler gemacht wurden. Unter anderem soll untersucht werden, ob eine Pflege zu Hause unter den gegebenen Umständen überhaupt angemessen war, ob die Medikation gestimmt hat und ob Experten hinzugezogen wurden. Insgesamt soll ein Fragenkatalog mit 24 Punkten abgearbeitet werden.(dpa)

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