zum Hauptinhalt
Starpitcher Jake Arrieta versucht, mit den Cubs den Titel zu verteidigen.

© Reuters

Saisonstart in der MLB: Chicago Cubs: Vom Jäger zum Gejagten

Die Chicago Cubs gelten vor Beginn der neuen Saison in der Major League Baseball erneut als Topfavorit auf den Meistertitel.

Die Begeisterung kannte keine Grenzen, als die Chicago Cubs im vergangenen Herbst endlich ihren legendären Fluch besiegen konnten. Erstmals nach 108 Jahren holte das größte Verliererteam im US-Sport die Meisterschaft in der Major League Baseball (MLB). Dass es noch einmal so lange dauert bis zum nächsten Titel, ist allerdings unwahrscheinlich. Die Cubs sind für die Saison 2017 erneut bestens aufgestellt und gelten als Favoriten. Wenn das Team von Manager Joe Maddon am Sonntagabend sein erstes Spiel bei den St. Louis Cardinals bestreitet, zählen die Erfolge von gestern allerdings nichts mehr. „Wir müssen irgendwie alles vergessen, was war. Aber das wird nicht leicht“, sagt Infielder Ben Zobrist.

Zumal es im Baseball viele Unwägbarkeiten gibt. Da ist zuallererst die Gesundheit der Spieler. Sollten sich Leistungsträger wie Zobrist, MVP Kris Bryant oder Starpitcher Jake Arrieta verletzen, würde das die Chancen auf eine Titelverteidigung sofort schmälern. Nicht umsonst hat es in der MLB seit den New York Yankees im Jahr 2000 kein Team mehr geschafft, zwei oder mehr Meisterschaften hintereinander zu gewinnen. Dazu sind die Cubs nun die Gejagten, Siege gegen den Meister sind auch in der 162 Spiele langen Baseball-Saison für jedes Team etwas Spezielles. Mannschaften wie die Washington Nationals, die Los Angeles Dodgers, die beide wie Chicago in der National League spielen, dazu aus der American League die Boston Red Sox und Vorjahresfinalist Cleveland Indians – es gibt eine Reihe von Teams, die die Cubs stürzen können.

Trotzdem herrscht Optimismus in Chicago. Die Meistermannschaft ist im Wesentlichen zusammengeblieben. Große, neue Stars wurden nicht eingekauft, aber einige wichtigen Ergänzungen im Kader vorgenommen. Das Team ist weiterhin eines der jüngsten der MLB und offensiv wie defensiv das Maß aller Dinge. Und dass die Cubs mit Druck umgehen können, haben sie 2016 zur Genüge bewiesen. Bis die Spieler ihre Meisterringe bekommen, wird es allerdings noch ein bisschen dauern. Erst am 12. April wird es im dann achten Saisonspiel so weit sein. „Danach müssen wir endgültig das nächste Kapitel aufschlagen“, sagt Zobrist.

Wichtig wird der Start des Meisters sein, der durch 25 Siege in den ersten 31 Spielen in der vergangenen Saison den Grundstein für die beste Bilanz aller Mannschaften in der Hauptrunde legte. Und 2017 würde das dann auch mit dem Heimvorteil in einer möglichen World Series belohnt werden, da der nicht mehr wie bisher im Allstar-Game ausgespielt wird. Schließlich gilt es ja für die Cubs auch noch einen anderen Fluch zu besiegen, denn noch nie hat der Klub die Meisterschaft durch einen Sieg im entscheidenden Spiel daheim erringen können. In Sachen Begeisterung geht also immer noch mehr in Chicago.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false