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Schach 2

© dpa

Schach-WM: Anand gelingt der zweite Sieg

Im Kampf um die Schach-WM könnte nach der fünften Partie eine Vorentscheidung gefallen sein: Viswanathan Anand gewann gestern zum zweiten Mal gegen Wladimir Kramnik und baute damit seine Führung auf 3,5:1,5 Punkte aus.

„Zwei Punkte Rückstand ist wirklich eine schwierige Situation, aber noch keine hoffnungslose“, sagte Kramnik. Erneut hatte der 33-Jährige die so genannte Meraner Variante gewählt, obwohl er damit schon die dritte Partie nach komplizierten Verlauf verloren hatte. Erneut schien der amtierende Weltmeister Anand besser vorbereitet, als er seinem Gegner im 15. Zug eine Neuerung vorsetzte. Zeitweise verfügte der 38-jährige Inder über einen Zeitvorteil von fast einer Stunde gegenüber dem Russen.

Ein wertvoller Vorteil, der sich nach drei Stunden Spielzeit im 29. Zug auszahlte: Nichts Böses ahnend raubte Kramnik einen Zentrumsbauern von Anand – und tappte damit in eine listige Falle, die Anand schon ein paar Züge zuvor im Sinn gehabt haben musste. Blitzschnell spulten beide die nächsten drei Züge herunter. Nach 34 Zügen schaute Anand seinen Gegner ungläubig an. Noch einmal wischte sich der Inder mit der Hand über den Mund. Dann schob er seinen Springer auf e3. Kramnik war die Kraft dieses Zuges offenbar entgangen. Er starrte aufs Brett – und erkannte erst jetzt, dass es aus war. Der Springer konnte zwar noch geschlagen werden, aber der auf demselben Feld entstehende Bauer war auf seinem Weg zur Umwandlung in eine Dame nicht mehr zu stoppen.

„Ja, ich habe diese Idee gesehen, als ich Turm c5 spielte“, sagte Anand. Mit anderen Worten: Er hatte das brillante Gewinnmotiv neun Züge vor seiner Ausführung erkannt. Anand hat nun auch noch den Vorteil, die sechste Partie heute und auch die siebte jeweils mit Weiß eröffnen zu können.

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