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Ernst

© AFP

Schalke 04: Ein Vermögen verschludert

Der FC Schalke 04 verliert ein einseitiges Spiel bei Atletico Madrid 0:4 und verpasst die Champions League.

Der Traum von zwei Teilnahmen an der Champions League in Folge ist für den FC Schalke 04 am Mittwoch in Madrid auf bittere Art und Weise geplatzt. Die Westfalen wollten mit dem erneuten Erreichen der Gruppenphase der Champions League ihren Namen in Europa etablieren. Doch der Auftritt beim 0:4 (0:1) im Rückspiel der Qualifikationsrunde bei Atletico Madrid machte deutlich, dass die Mannschaft vor allem ihr spielerischen Vermögen deutlich verbessern muss, soll ihr Name tatsächlich einen anderen Klang im internationalen Fußball erhalten. Die Aussicht auf 15 Millionen Euro haben die Schalker somit gestern wohl in Madrid regelrecht verschludert – nun werden die Schalker bis zum morgigen Freitag warten müssen, bis sie ihren Gegner für die erste Runde im ungeliebten Uefa-Cup zugelost bekommen. Die Auslosung zur Champions League findet bereits heute statt.

Es reichten ganze zwei Minuten. Zwei Minuten, in denen Atletico Madrid den Willen zeigte, dass 0:1 aus dem Hinspiel in Gelsenkirchen auszugleichen. Und der erst am vergangenen Sonntag aus Peking zurückkehrte, argentinische Goldmedaillengewinner Kun Aguero nutze die dritte große Gelegenheit der Spanier innerhalb dieses überschaubaren Zeitraums mit einem Kopfball aus kurzer Distanz zum 1:0 für die Gastgeber aus. Diego Armando Maradona, der auf der Ehrentribüne die Partie verfolgte, feierte diesen Treffer, als sei es sein eigener Torerfolg gewesen. Wohl verständlich, immerhin ist Aguero sein künftiger Schwiegersohn, mit dem er eigens aus Asien nach Madrid gereist war, um dieses Spiel anschauen zu können.

Nur wenige Sekunden vor dem Treffer der Spanier hatte Marcelo Bordon bereits einen Versuch von Diego Forlan auf der Torlinie klären müssen. Ab diesem Moment hatten die Schalker ihre leichte Überlegenheit der Anfangsphase abgegeben und waren kaum noch in der Lage, einen konstruktiven Angriff zu starten. Die Madrilenen hielten das Tempo hoch und die gesamte Defensive wirkte häufig überfordert gegen die beweglichen und sehr ballsicheren Angreifer Forlan, Aguero und Simao. Das ausgeprägte Engagement der Schalker, das sie in der vergangenen bis in das Viertelfinale der Champions League getragen hatte, reichte gegen diesen Gegner nicht aus. Einzig Kevin Kuranyi hatte nach 15 Minuten eine Möglichkeit, vielleicht sogar die Führung zu erzielen, doch er kam bei einem Pander-Freistoß einen Schritt zu spät. Und so hatte die Mannschaft von Trainer Fred Rutten Glück, dass sie nicht bereits in Hälfte eins einen zweiten Treffer kassierte. Simao setzte einen geschickten Distanzschuss lediglich an den Torpfosten. Es fehlte den Westfalen an diesem Abend vor allem an Entlastungsangriffen, um sich der spielerischen Überlegenheit Madrids zu entledigen.

Die große Hoffnung der Schalker, den schnellen Jefferson Farfan vielleicht doch einsetzen zu können, zerschlug sich. Schalkes Olympiateilnehmer Rafinha dagegen war zwar spielfähig, musste auf aber 60 Minuten der Bank Platz nehmen. Und so nahm das Schalker Unheil seinen Lauf. Bereits sechs Minuten nach Wiederbeginn erzielte Diego Forlan mit einem Schuss von der Strafraumgrenze das 2:0. Als Luis Garcia dann neun Minuten das 3:0 erzielte, war die Partie endgültig entschieden. Wenige Minuten vor Schluss sah Schalkes Verteidiger Christian Pander dann nach einem Foul im Strafraum der Deutschen noch die Rote Karte – Maxi Rodriguez verwandelte den fälligen Elfmeter zum 4:0 für Atletico und besiegelte die Schalker Blamage.

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