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Skispringen: Schmitt lässt Medaillenchance ungenutzt

Martin Schmitt hat bei der WM in Sapporo einen Platz auf den Treppchen kläglich verfehlt. Freuen kann sich dagegen der Pole Adam Malysz, der den Wettbewerb souverän für sich entschied.

Sapporo - Als Adam Malysz zum WM-Titel auf der Normalschanze sprang, stand Martin Schmitt tief enttäuscht im Auslauf und ärgerte sich über die verspielte Medaillenchance. Bei der überragenden Flugshow des kleinen Polen in Sapporo hätte der bei Halbzeit auf Platz sechs liegende Routinier aus Furtwangen dem deutschen Skisprung-Team einen glanzvollen WM-Ausklang bescheren können, doch im Finale versagten Schmitt die Nerven. Mit einem Sprung von 89 Metern fiel der 29-Jährige noch hinter Jörg Ritzerfeld (12.) auf Rang 16 zurück. "Bei mir geht nicht alles von selbst, da passiert halt so etwas. Der Sprung war am unteren Level. Das ist enttäuschend, lässt sich aber nicht mehr ändern. Ich bin nicht glücklich mit dieser WM", sagte Schmitt.

Nach dem ersten Durchgang hatte der viermalige Weltmeister aus dem Schwarzwald dank eines Sprunges auf 94,5 Meter aussichtsreich im Rennen gelegen. Nur 3,5 Punkte fehlten zu Bronze, am Ende waren es 19,5 Zähler. "Er hatte eine gute Ausgangsposition und wollte einen Tick mehr geben. Das ging nach hinten los. Klar bin auch ich enttäuscht. Da muss ich erst einmal drüber schlafen", sagte Bundestrainer Peter Rohwein und verabschiedete sich auf ein "Frust-Bier".

Malysz: "Wichtigster Sieg meiner Karriere"

Schmitt musste im Auslauf traurig mitansehen, wie Malysz mit Sprüngen von 102 und 99,5 Metern souverän zum vierten WM-Titel flog und in der WM-Statistik mit dem Deutschen gleichzog. "Das war der wichtigste Sieg meiner Karriere, denn ich habe zwei schwere Jahre hinter mir. Nach Olympia in Turin hatte ich überlegt, ob ich meine Laufbahn beenden soll", berichtete Malysz. Der 29-Jährige verwies mit 277,0 Punkten den Weltmeister von der Großschanze, Simon Ammann aus der Schweiz (255,5/96,5+96), und Doppel-Olympiasieger Thomas Morgenstern aus Österreich (254,5/95+95) auf die Medaillenplätze.

Wie Schmitt ärgerte sich auch der Oberhofer Ritzerfeld über die verpasste Chance, unter die Top Ten zu springen. "Der erste Sprung ärgert mich sehr, da hätte ich mit einer normalen Leistung locker auf 94 oder 95 Meter kommen können. Ich war ein ordentliches Stück zu spät, damit habe ich mir den Sprung kaputt gemacht. Platz zwölf ist okay, aber richtig zufrieden bin ich nicht", erklärte Ritzerfeld.

Sein Vereinskollege Stephan Hocke kam mit Sprüngen von 89,5 und 87 Metern nur auf den 28. Rang. Der 16 Jahre alte WM-Debütant Tobias Bogner aus Berchtesgaden verpasste mit 87,5 Metern als 37. das Finale. "Die Jungen haben live mitbekommen, was es bedeutet, bei einer WM zu springen. Ich denke, mittelfristig werden sie uns verstärken. Wir hoffen jetzt, dass die Kernmannschaft gesund wird und gehen dann die nächste Saison an", meinte Rohwein. (Von Eric Dobias, dpa)

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