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Bastian Schweinsteiger 2004 bei seinem ersten Länderspiel, dem 0:2 gegen Ungarn in Kaiserslautern.

© dpa

Schweden gegen Deutschland: Schweinsteiger wird 100

Beim Spiel in Stockholm erlebt der deutsche Mittelfeldchef sein Jubiläum - auf anderen Positionen muss Bundestrainer Löw seine Startelf dagegen umstellen.

Die Einstimmung auf die WM 2014 hat bei der deutschen Nationalmannschaft begonnen. Das letzte Qualifikationsspiel in Stockholm gegen Schweden am Dienstag ist dank der souveränen Leistung über 13 Monate hinweg zum ersten WM-Testspiel geworden, in dem aber unbedingt der im Hinspiel beim 4:4 verschenkte Sieg nachgeholt werden soll. Die Nationalspieler formulieren offen ihre Ansprüche auf den ersten Titelgewinn für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) seit 18 Jahren. Am anderen Ende der Einschätzungsskala für ein WM-Resultat stehen die Rücktrittsgedanken von Joachim Löw im Falle eines vorzeitigen Scheiterns.

Mit dem Flug der Mannschaft von Köln nach Stockholm wurde das Thema zunächst zugedrängt. Doch nach der Rückkehr aus Schweden wird der nächste Termin für Löw, sein Trainerteam und Oliver Bierhoff das Treffen mit der DFB-Präsident Wolfgang Niersbach sein, um die bestehenden Dienstverträge über die WM in Brasilien hinaus um zwei Jahre zu verlängern. Doch den neuen Vertrag betrachtet Löw nicht als Freibrief, dass er wirklich im Sommer 2016 mit der EM in Frankreich sein zehnjähriges Dienstjubiläum als Bundestrainer feiern wird. „Wenn man so ausscheidet wie Holland bei der letzten EM und nach der Vorrunde ohne Sieg nach Hause fährt, dann sind wir uns wohl alle im Klaren darüber, dass es dann eine Veränderung geben muss“, sagte Löw.

Aber an ein frühes Ausscheiden sei wirklich kein Gedanke zu verschwenden, sagte Löw. Er hält seine Spieler an, wie vor der EM 2012 ungeschlagen das Ausscheidungsrennen abzuschließen. „Die Qualifikationsrunde ist noch nicht vorüber. Wir werden dieses Spiel mit voller Seriosität angehen. Es bleibt unser Ziel, kein Gruppenspiel zu verlieren“, sagte Löw. „Nach dem 4:4 im Hinspiel haben wir noch eine Rechnung offen.“ In Berlin hatte seine Mannschaft bis in die zweite Hälfte eine atemraubend gute Leistung geboten, ehe sie zusammenbrach. Als „mittelschweres Fiasko“ bezeichnete der Münchner Thomas Müller den denkwürdigen Auftritt.

In Stockholm wird Löw die Startelf verändern. Das muss er auch, weil der gelbgesperrte Sami Khedira schon nach Hause fuhr. Bastian Schweinsteiger wird sicher sein 100. Länderspiel absolvieren wollen. Da Khedira nicht mehr dabei ist, könnte Toni Kroos nach dem ausgezeichneten Auftritt gegen Irland wieder als zweiter „Sechser“ ran. Aber der Münchner hat sich wie auch Per Mertesacker eine leichte Erkältung zugezogen.

In der Offensive könnte Mesut Özil wieder auf die „Zehn“ zurückkehren, wenn Max Kruse als echter Stürmer aufgestellt wird. Thomas Müller und André Schürrle dürften die beiden Außenpositionen behalten, aber auch der Schalker Julian Draxler steht beim Bundestrainer hoch im Kurs.

Gregor Derichs

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