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Sport: Schwenningen statt Madrid

Hobby-Manager Shulmistra feiert seine Rückkehr ins Eisbären-Tor

Berlin. Als Manager ist Richard Shulmistra sehr erfolgreich. Mit seinem Klub, den Queens Park Rangers, führt er zurzeit die dritte englische Fußballliga an. Vor allem, weil sich ein vor wenigen Wochen getätigter Einkauf eines Spielers aus der Reserve von Spaniens Rekordmeister Real Madrid bezahlt gemacht hat. Der neue Stürmer schießt Tore am Fließband – auf dem Laptop von Shulmistra. Denn der ist nur Hobby-Manager. In seinem Beruf hatte der Kanadier zuletzt weniger Glück als am Computer. Nach einer Leistenverletzung kam der Torhüter des EHC Eisbären aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) seit dem 4. Oktober nicht mehr zum Einsatz.

Am Freitag wird Shulmistra beim Spiel in Schwenningen wieder im Tor der Berliner stehen. Es wird erst das neunte Saisonspiel von Shulmistra sein. Immerhin. Denn noch Anfang Dezember sah es für den 31-Jährigen nicht günstig aus. Bei Shulmistra wurde das, was im Sport als „weiche Leiste“ bezeichnet wird, diagnostiziert. Über Wochen hatte der Torhüter kaum trainieren können, ständig über Schmerzen geklagt, so dass eine Operation unumgänglich wurde.

Vergangene Woche saß Shulmistra beim Spiel der Eisbären gegen Hamburg nach seiner Operation schon auf der Bank. Trotzdem verzichtete Pierre Pagé auf die Dienste seiner eigentlichen Nummer eins. „Oliver Jonas hat zuletzt so gut gehalten, dass ich keinen Grund sehe, etwas zu ändern“, hatte der Trainer gesagt. Auch noch nach dem letzten Spiel der Eisbären im vergangenen Jahr, nach dem 4:2-Erfolg in Düsseldorf, hatte Pagé seine Meinung nicht geändert.

Dass Shulmistra in Schwenningen eine Chance bekommt, hat wohl damit zu tun, dass die Berliner ein straffes Programm vor sich haben, Jonas eine Pause bekommen soll. Sonntag kommt Iserlohn, am Dienstag geht es nach Hamburg, Donnerstag schauen die Mannheimer Adler im Sportforum vorbei. „Gegen Iserlohn wird Oliver wieder im Tor stehen“, sagt Pagé. Wie es dann weitergeht, weiß der Eisbären-Trainer noch nicht. Die Zeiten haben sich eben geändert, Jonas hat sich mit 25 Einsätzen zu einer Alternative im Tor entwickelt, dies durch eine Berufung in die Nationalmannschaft beim Deutschland-Cup im November unterstrichen.

Wie sieht Shulmistra die Lage? „Ganz einfach“, sagt er. „Ich bin fit, also muss Pierre Pagé entscheiden, ob ich spiele. Ich habe vor drei Wochen gesagt, dass ich in drei Wochen wieder völlig gesund bin. Und genau das ist eingetreten.“ Was natürlich noch nichts heißt: Es wird sich zeigen, wie sich der Torhüter Shulmistra in der Konkurrenzsituation behauptet. Ähnlich erfolgreich wie der Hobby-Manager Shulmistra am Computer?

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