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Sport: SEITENWECHSEL Der Ball ist rund

Letzte Wahrheiten zum Fußball

Man müsste Christoph Biermann einmal fragen, was er eigentlich ist: Fußballfan oder Sportjournalist? Und weil man mit einiger Sicherheit weiß, was Biermann darauf antworten würde, nämlich: beides, müsste man ihn zwingen, sich für eine Option zu entscheiden. Es würde ihn wohl in den Wahnsinn treiben.

Christoph Biermann ist zwar nicht, wie es im Vorwort seines neuen Buches heißt, der einzige Sportjournalist, der sich als Fan eines Klubs (in seinem Fall des VfL Bochum) outet, aber er ist einer der wenigen, die ihre Liebe zum Fußball im Allgemeinen und zu ihrem Klub im Speziellen in ihre Arbeit einfließen lassen. Damit unterscheidet sich Biermann von jenen Reportern, die auf der Pressetribüne jubeln, wenn ihre Mannschaft ein Tor schießt, oder pöbeln, wenn der Schiedsrichter nicht in ihrem Sinne pfeift. Biermann berichtet zum Beispiel von seiner Fantour zum ersten Europacupspiel mit dem VfL Bochum – doch seine Texte stehen nicht in einem fotokopierten Fanzine, sondern in der „Süddeutschen“ oder in der „Taz“.

Das jetzt erschienene Buch „Meine Tage als Spitzenreiter“ enthält einen Teil seiner in den vergangenen Jahren entstandenen Beiträge und Kolumnen. „Letzte Wahrheiten über Fußball“, wie es im Untertitel heißt, wird man darin zwar nicht finden. Aber von Biermann lernen heißt den Fußball lieben lernen. Und das ist doch schon etwas.

Christoph Biermann: Meine Tage als Spitzenreiter. Letzte Wahrheiten über Fußball. Verlag Die Werkstatt. 144 Seiten, 9,90 Euro

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