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So war es. Die Eisbären (hier henry Haase) oben, Nürnberg unten.

© Imago

Siebter Heimsieg in Folge: Eisbären bleiben zu Hause stark

Auswärts klappt es derzeit nicht bei den Eisbären Berlin, doch beim 3:0 gegen Nürnberg demonstrierten sie wieder ihre Heimstärke.

Uwe Krupp wirkte angespannter als sonst. Der Trainer der Eisbären wankte während des Spiels gegen die Nürnberg Ice Tigers oft unruhig umher. Mal zur Seite, dann nach vorn und wieder zurück. Sicher hatte Krupp im Kopf, dass das Spiel gegen die Franken eines mit Signalwirkung sein könnte. Denn im Endspurt der Hauptrunde der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) müssen die Eisbären auf ihre Heimstärke setzten, auf die Auswärtsspiele können sich die Berliner nicht verlassen. Sechs Heimspiele hatten die Eisbären unter Krupp vor diesem Spiel gewonnen. Ihre Heimstärke schien gegen die Franken lange Zeit angeknackst zu sein. Erst nach 36 Spielminuten gelang André Rankel das 1:0 für die Berliner. Ein Tor, das den Berlinern den Weg zu ihrem 3:0 (0:0, 1:0, 2:0)-Sieg ebnete.
Es ist also alles wieder einmal daheim gut ausgegangen für die Eisbären, obwohl die Berliner in der Arena am Ostbahnhof unter Krupp schon anspruchsvolleres Eishockey gezeigt haben. Vielleicht lag es auch daran, dass die Spieler der Berliner eine traurige Nachricht verarbeiten mussten: Stürmer Matt Foy fehlt erst einmal für unbestimmte Zeit, die Eisbären stellten den Kanadier Freitag erst einmal frei. Wann er zurückkehren kann, steht nicht fest. Der Sportliche Leiter Stefan Ustorf sagte: „Wir wissen noch nicht, was es ist.“ Gerüchte um eine psychische Erkrankung wollte Ustorf nicht bestätigen. „Wir haben noch keine Diagnose.“ Foy hatte in dieser Saison kaum für die Berliner gespielt, offiziell vor allem wegen einer Rippenverletzung.
Das Spiel gegen Nürnberg war ein etwas ungeordnetes offensives Spektakel. Die 14 060 Zuschauer in der Halle sahen viel Einfallslosigkeit der Stürmer vor beiden Toren. Vor allem ein sehr solider Mathias Niederberger im Berliner Tor verhinderte, dass für die Nürnberger etwas heraussprang. In einem Berliner Überzahlspiel kurz vor Ende des zweiten Drittels hatte dann Rankel schließlich die gute Idee, von der blauen Linie aus einen Schuss ins Tor der Franken zu hämmern. Und da ja im Eishockey inzwischen so ziemlich jede Regung auf dem Eis erfasst wird, war wenig später auch die Geschwindigkeit des Schusses auf dem Videowürfel der Halle nachzulesen. 132 Stundenkilometer schnell war der Puck. Nach dem 2:0 durch Casey Borer im letzten Drittel war das Spiel dann entschieden. Laurin Braun gelang kurz vor Schluss noch das 3:0.
Für Larry Huras, Trainer des Berliner Ligakonkurrenten Ingolstadt, teilt sich ein guter Saisonverlauf einer Eishockeymannschaft in drei Phasen: „Ein guter Start, dann ein produktiver Durchhänger, in dem das Team zusammenwächst und schließlich Bestform wenige Wochen vor den Play-offs.“ So gesehen liegen die Eisbären noch nicht ganz auf Kurs. Nach schwachem Saisonstart scheinen sie unter Krupp zwar stabiler zu werden, aber mit der taktischen Disziplin der technisch begabten Berliner Mannschaft könnte es noch besser bestellt sein.
Nun müssen die Berliner drei Mal hintereinander auswärts antreten. In Hamburg, Straubing und Ingolstadt. Und auswärts ist die Bilanz unter Krupp beinahe das Spiegelbild der imposanten Heimserie. Von möglichen 15 Punkten konnten die Eisbären auf gegnerischem Eis nur vier holen unter dem neuen Trainer. Allerdings misst Krupp diesen Zahlen wenig Bedeutung bei. „Von einer Auswärtsschwäche würde ich nur sprechen, wenn wir auswärts schlecht gespielt hätten“, sagt er. „Wir haben aber nicht schlecht gespielt, sondern nur schlechte Resultate erreicht.“

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