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Gut gekämpft. Die Eisbären um Louis-Marc Aubry blieben am Mittwoch in Straubing standhaft.

© dpa

Sieg in Spiel eins der Pre-Play-offs: Eisbären Berlin werden in Straubing plötzlich glücklich

Austin Ortega schießt die Eisbären in Straubing in der elften Minute der Verlängerung zum Sieg. Am Freitag können die Berliner damit schon alles klar machen.

Austin Ortega spurtete ins gegnerische Drittel, nahm kurz den Kopf hoch und spielte einen Pass rechts raus auf den mitgelaufenen Brendan Ranford. Der legte direkt wieder quer für seinen flinken Teamkollegen und so hatte Ortega viel freies Netz vor sich. Ein Chance, die er sich nicht entgehen ließ, und seine Eisbären damit zum 3:2 (0:0, 1:1, 1:1/1:0)-Sieg in der elften Minute der Verlängerung bei den Straubing Tigers schoss. Damit können die Berliner bereits am Freitagabend mit einem Heimsieg in der Arena am Ostbahnhof die Pre-Play-off-Serie beenden und ins Viertelfinale der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) einziehen.

„Ich sehe mich nicht als Matchwinner, das war eine starke Leistung der gesamten Mannschaft“, sagte Ortega nach dem Spiel bei „Magentasport“. Tatsächlich zeigten die Berliner eine über weite Strecken konzentrierte Vorstellung, sie wurden allerdings von den Tigers auch stark gefordert.

Vor zwei Jahren hatten die Eisbären in den Pre-Play-offs schon einmal 3:2 nach Verlängerung in Straubing

Im Auftaktdrittel tasteten sich die beiden Teams noch ein bisschen ab, die ganz großen Chancen blieben aus. Das sollte sich nach der ersten Pause ändern. Nachdem Vladislav Filin die Straubinger nach einem Konter über Sven Ziegler in Führung gebracht hatte, reagierten die Eisbären wütend. Ob das nun am Rückstand lag oder daran, dass ausgerechnet zwei ehemalige Teamkollegen für das Gegentor verantwortlich waren, lässt sich nicht zweifelsfrei klären. Zumindest aber ließ sich sehr schnell danach erahnen, warum die Play-offs im Eishockey so einen besonderen Reiz haben. Aus einem an sich harmlosen Handgemenge vor dem Straubinger Tor entwickelte sich eine handfeste Rauferei – kurz darauf arbeitete Martin Buchwieser den Puck mit großem Einsatz ins Netz. Jetzt wurde Eishockey gekämpft, mit Vorteilen für die Gäste. Trotzdem stand es auch nach 40 Minuten weiter unentschieden.
Schon wurden Erinnerung wach an das letzte Pre-Play-off-Duell der beiden Klubs vor ziemlich genau zwei Jahren. Damals traf Jamie MacQueen erst in der dritten Verlängerung kurz vor Mitternacht zur Entscheidung für die Berliner. Ganz so lange sollte es diesmal nicht dauern, auch wenn es erneut nicht ohne eine Zugabe ging. Das lag auch daran, dass die Eisbären das dritte Drittel zwar stark begannen und durch Ortegas ersten Treffer nach 42 Sekunden des dritten Spielabschnitts die 2:1-Führung erzielten. Danach ließen sie sich aber zu tief ins eigene Drittel drängen, Straubing erhöhte den Druck und kam zum 2:2 durch Antoine Laganiere.

Danach waren die Tigers im jetzt emotional aufgeladenen Eisstadion am Pulverturm näher dran am Sieg in der regulären Spielzeit, doch die Eisbären retteten sich in die Overtime. Und Verlängerungen in den Play-offs haben mit denen aus der Hauptrunde rein gar nichts mehr zu tun. Es wird gespielt bis zur Entscheidung, die irgendwann fällt. Anders als 2017 fiel sie diesmal dank Ortega eher früh denn spät. Eisbären-Trainer Stéphane Richer sprach anschließend von einem „Top-Play-off-Spiel“, wusste allerdings auch: „Am Ende war das Glück auf unserer Seite. (Tsp)

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