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Sport: Siegesfeier mit Spezi und Apfelschorle

Der SCC siegt, weil er an seinen Schwächen gearbeitet hat – aber erst am Samstag kann die Entscheidung fallen

Berlin - Es gab Spezi und Apfelschorle. Mark Lebedew erwähnt das nur, falls jemand auf den abenteuerlichen Gedanken kommen könnte, die SCC-Volleyballer hätten am Dienstagabend eine Flasche Sekt geköpft oder mit Bier angestoßen. Der Sieg des SC Charlottenburg, Lebedews Team, gegen Generali Haching, das 3:1 (25:22, 25:19,22:25,25:22) in der Hachinger Halle, das war zwar ein starkes Ergebnis, aber es war nur das erste Halbfinalspiel um die deutsche Volleyballmeisterschaft. Noch steht der SCC nicht im Finale.

Aber ein starker Auftritt des SCC, das war es auch. „Wir haben die ganze Zeit verhindert, dass Haching seinen Rhythmus findet“, sagt Lebedew. „Und unser Spiel hat sich entwickelt.“

Seit der 1:3-Heimpleite in der Schmeling-Halle, genau gesagt. Danach hatte Lebedew mit seiner Mannschaft die Leistung bis ins letzte Detail seziert und dann an den Schwächen gearbeitet. Das hat Haching am Dienstagabend zu spüren bekommen. „Wir waren in allen Bereichen besser als damals“, sagt der SCC-Coach. „Wir haben besser aufgeschlagen, wir haben im Angriff besser gespielt und waren im Block auch stärker.“

Der effektivere Block hatte mit dem Spielstand zu tun. „Unser Block ist immer dann schlecht, wenn wir vier Punkte zurückliegen“, sagt Lebedew. In den ersten beiden Sätzen bestand in diesem Punkt keine Gefahr. Der erste Satz war ausgeglichen bis zum 16:16, dann punktete Salvador Hidalgo Oliva mit einer Aufschlagserie; dreimal hintereinander schlug er sogar ein Ass. Die Kubaner hatten auch eine bessere Annahme als noch im Bundesligaspiel gegen Haching in der Schmeling-Halle.

Im zweiten Satz führte der SCC sogar die ganze Zeit, und nach dem 25:19 sah es nach einem weiteren Satzgewinn aus. 18:15 lagen die Gäste in Führung, dann, sagt Lebedew, sind Hachings Fans noch lauter geworden. Angepeitscht durch die Zuschauer, steigerten sich die Gastgeber und sicherten sich letztlich den Satzgewinn.

Es hätte der Moment sein können, der die Wende bringt. Haching hatte besser ins Spiel gefunden, die Mannschaft spielte vor eigenem Publikum, sie stand unter besonderem Druck. Ein Heimsieg war eingeplant. Aber Lebedew blieb ruhig, er vertraute seiner Mannschaft. Zu Recht, wie er schnell sehen sollte. „Wir sind unserem Spiel treu geblieben“, sagt er. Der SCC führte im vierten Satz lange, dann wurde Haching stärker und glich aus zum 22:22. Aber durch drei gute Angriffe sicherten sich die Berliner Satz und Sieg. Für die letzten beiden Punkte des SCC sorgte Mittelblocker Felix Fischer.

Ein Etappensieg, mehr nicht. Lebedew betont das immer wieder. Die Entscheidung könnte am Samstag fallen, beim Heimspiel in der Schmeling-Halle (19.30 Uhr). Möglicherweise werden wieder 8000 Zuschauer kommen, wie vor drei Wochen, als der SCC den VfB Friedrichshafen 3:1 besiegte. Damals hatte die Kulisse die Berliner durch grandiose Partystimmung zum Sieg getrieben. So eine Unterstützung wird der SCC allerdings am Samstag wieder benötigen, denkt Lebedew. Denn der Pokalsieger Generali tritt an wie ein angeschlagener, Boxer, der aber deshalb umso gefährlicher ist. „Haching spielt in dieser Partie um die ganze Saison“, sagt der Coach. „Da geht es um alles.“

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