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Ski-WM: Warum Silber kein Gold ist

Benedikt Voigt sieht den Makel einer hervorragenden WM-Bilanz.

In den Weltmeisterschaftstagen von Liberec gab es einen Satz, der von deutschen Athleten nur allzu gerne wiederholt worden ist. „Dieses Silber glänzt wie Gold“, sagten sie, und meinten, dass sie froh seien, eine Medaille erreicht zu haben, egal welche Farbe sie habe. Der Satz ist allerdings falsch, wer sich den aktuellen Goldkurs ansieht, dürfte ahnen: Nur Gold glänzt wie Gold.

Die deutschen Sportler haben bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften mit acht Silbermedaillen und einer Bronzemedaille eine hervorragende Bilanz ersprungen und erlaufen. Die silbrige Sammlung beweist, dass die nordische Abteilung des Deutschen Skiverbandes für die Olympischen Winterspiele in Vancouver im Februar nächsten Jahres sehr gut aufgestellt ist. Sogar die Problemabteilungen Skispringen und Langlauf der Frauen konnten Silbermedaillen beisteuern. Das bedeutet für Vancouver, dass in jeder Disziplin mit deutschen Athleten zu rechnen ist. Es bedeutet allerdings auch, dass sie keinen überragenden Athleten wie den Norweger Petter Northug (3 Goldmedaillen), den Österreicher Wolfgang Loitzl, den Amerikaner Todd Lodwick, die Polin Justina Kowalczyk oder die Finnin Aino-Kaisa Saarinen (je 2 Goldmedaillen) ins Rennen schicken werden. Das Fehlen eines WM-Helden trübt die hervorragende deutsche Bilanz. Björn Kircheisen, Axel Teichmann und vor allem Tobias Angerer hätten das Zeug dazu, und letzterer hat sich für Vancouver auch vorgenommen, den überragenden Northug zu bezwingen. „Den Burschen knacken wir noch“, sagte er. Tobias Angerer weiß offenbar, dass keine andere Medaille Gold ersetzen kann.

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