zum Hauptinhalt
317346_0_88cbe335.jpg

© X01771

Skicross: Durchgestartet nach Vancouver

Simon Stickl begeistert bei seinem Skicross-Sieg in St. Johann und qualifiziert sich für die Olympischen Spiele.

St. Johann in Tirol – Erfolgreiche Skicrosser erkennt man daran, dass sie es im Zielraum besonders eilig haben. Weil sie es in die nächste Runde geschafft haben, müssen sie so schnell wie möglich wieder auf den Berg nach oben an den Start gelangen. In St. Johann in Tirol eilte Simon Stickl sogar dreimal durch den Schnee, um sich mit dem Skidoo wieder nach oben transportieren zu lassen. „Ein Wahnsinn, das habe ich im Weltcup noch nie erlebt“, sagte der 22 Jahre alte Sportsoldat, „bisher bin ich erst zweimal eine Runde weiter gekommen, das war das höchste der Gefühle.“

Ganz anders in St. Johann in Tirol, wo Stickl seinen ersten Weltcupsieg feiern konnte. „Es ist perfekt gelaufen“, sagte er, „der Kurs hat mir gleich gelegen.“ Wie seine Teamkollegen Heidi Zacher und Anna Wörner qualifizierte er sich damit auch für die Olympischen Spiele in Vancouver. Dort ist seine Sportart, bei der mehrere Skifahrer nebeneinander um die Wette fahren, zum ersten Mal olympisch. „Das bedeutet mir sehr viel, das war meine Motivation, in diesem Jahr Vollgas zu geben“, sagte Stickl.

Bereits die Qualifikation hatte er mit der schnellsten Zeit gewonnen. Das hatte ihm für die Runde der besten 32 den Vorteil gebracht, in jedem seiner Rennen als Erster den besten Startplatz wählen zu dürfen. Weil auf dem Kurs in St. Johann nach dem Start sofort eine Linkskurve folgte, wählte der Sportsoldat immer den Startplatz innen links. Doch Simon Stickl hängte in jedem der vier Läufe die drei Konkurrenten sogar schon bei den ersten Skatingschritten nach dem Start ab. „Ich bin eigentlich nicht als Startmaschine bekannt“, sagte er, „aber wir haben in den letzten Wochen nur Starttraining gemacht, das hat sich gelohnt.“ Weil er immer führte, konnte er sich auch aus den im Skicross üblichen Körperkontakten und Zusammenstößen heraushalten.

Neben den Startübungen macht Simon Stickl auch die Unterstützung durch den Deutschen Skiverband für den Erfolg verantwortlich. „Das Material war super“, sagt er, „wir haben in diesem Jahr zum ersten Mal einen Servicemann für unser Team.“ Herbert Konrad musste zwischen den einzelnen Rennen in Schwerstarbeit die Ski neu präparieren. Es hat sich gelohnt. Simon Stickl sagt: „Ohne ihn wäre ich 20. geworden.“ Benedikt Voigt

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false