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Prächtiges Brusthaar. Mark Williams nach gewonnener Weltmeisterschaft.

© Richard Sellers/PA Wire/dpa

Snooker: Weltmeister tritt nackt vor Presse

Die Rückkehr auf den Thron ist vollbracht: Mark Williams wird mit 43 Jahren der älteste Snooker-Weltmeister seit 1978. Im Finale muss er kräftig zittern.

Wie wenig Mark Williams mit seinem dritten Titel als Snooker-Weltmeister gerechnet hatte, ist erst eine knappe Stunde nach seinem Triumph klar geworden. Der 43 Jahre alte Waliser entledigte sich nach dem 18:16-Finalsieg gegen den Schotten John Higgins all seiner Klamotten und sprach mit nacktem Oberkörper bei der folgenden Pressekonferenz. Williams hatte lediglich ein Handtuch um die Hüften. Hintergrund war eine Aussage, die „The Welsh Potting Machine“ vor dem Turnier getroffen hatte. Er sagte, er werde nackt vor die Presse treten, wenn er nochmals Weltmeister werde. Am Montagabend fügte er an: „Jetzt muss ich es ja machen. Ich hoffe, das gibt keine Strafe.“

Für das Siegerfoto mit dem silbernen Pokal hatte Williams zuvor seine ganze Familie an den Snooker-Tisch geholt. An der Seite seiner beiden Söhne und seiner Frau konnte der neue Weltmeister sein Glück voll genießen: 15 Jahre nach seinem letzten WM-Titel hatte sich der Waliser im Alter von 43 Jahren tatsächlich noch einmal auf den Snooker-Thron gehievt. „Es ist unglaublich. Vor zwölf Monaten war ich noch nicht mal hier. Das Publikum war fantastisch. Ich kann es einfach nicht glauben“, sagte Williams, der nach dem 18:16 gegen den Schotten John Higgins am Montagabend komplett überwältigt wirkte.

Ein Endspiel mit Höhen und Tiefen - wie Williams' Laufbahn

Das Endspiel mit Höhen und Tiefen war ein Sinnbild für Williams' bewegte Laufbahn. Vor einem Jahr scheiterte „The Welsh Potting Machine“ an der Qualifikation für das wichtigste Turnier des Jahres und kokettierte mit dem Rücktritt. „Letztes Jahr habe ich ans Aufgeben gedacht. Aber meine Frau hat gesagt: 'Ich kann es nicht haben, wenn du den ganzen Tag hier bist'“, erzählte der Waliser. Seine Frau Joanne konnte ihre Tränen in der Stunde des Triumphs nicht zurückhalten.

Gegen Higgins hatte Williams schon mit 14:7 geführt, später auch mit 15:10, doch es wurde noch einmal spannend. Der schottische Champion von 1998, 2007, 2009 und 2011 glich zum 15:15 aus und witterte noch einmal die Chance, als Williams in der entscheidenden Phase Pink zum Sieg verschoss. „Er ist einer der besten Spieler unter Druck“, sagte Higgins über Williams. 

Schon im Vorjahr hatte „The Wizard of Wishaw“ im Finale verloren, damals gegen den Weltranglistenersten Mark Selby. „Bei Pink dachte ich, ich habe es wieder vermasselt“, sagte der neue Champion. Doch dem war nicht so: Williams bekam bei 17:16 eine neue Chance und nutzte sie diesmal. Mit seinem dritten WM-Titel nach 2000 und 2003 zog er mit Primus Selby gleich. (dpa)

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