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Sport: So schlecht schießt kein Cowboy

Gladbach verliert auch in Cottbus – 1:3

Bei Borussia Mönchengladbach sind erfreuliche Entwicklungen zu beobachten: Je trister die allgemeine Lage, desto kreativer wird der Anhang. Das Fanprojekt des Fußball-Bundesligisten hatte vor der Reise nach Cottbus 700 Fans mit Cowboyhüten ausgerüstet. Die Reise in die Lausitz stand unter dem Motto „Alle unter einem Hut – Der Wilde Westen reist in den Osten.“ Wenn die Original-Cowboys ähnlich harmlos gewesen wären wie die Gladbacher, wäre die Geschichte der Vereinigten Staaten im Allgemeinen und die der Indianer vermutlich anders verlaufen. Die Borussen vermochten den Ureinwohnern auch in Cottbus kein Leid zuzufügen. Das 1:3 (0:2) beim FC Energie war im zehnten Auswärtsspiel der Saison die achte Niederlage.

Beide Mannschaften hatten in der Winterpause neuen Mut geschöpft, doch nur bei den Cottbusern überdauerte die Zuversicht den ersten echten Praxistest. Vor allem die Systemumstellung auf ein 4-4-2 mit zwei echten Stürmern – Sergio Radu und Francis Kioyo – machte sich bezahlt. Mit dem Sieg vergrößerten die Cottbuser den Abstand zu den Abstiegsplätzen auf fünf Punkte. Borussias Trainer Jupp Heynckes, der gestern sein 500. Bundesligaspiel als Coach erlebte, sieht Energie nun „mit einem ganz anderen Panorama“ als seine eigene Mannschaft. Die blickt weiterhin in den Abgrund.

Die Gladbacher hätten schon nach 14 Sekunden in Rückstand geraten können, als Vlad Munteanu im Strafraum frei zum Schuss kam und der Ball nur knapp am Tor vorbei flog. „In der ersten Hälfte haben wir noch Glück gehabt“, sagte Borussias Sportdirektor Peter Pander. Glück, dass die Cottbuser ihrer Chancen nicht nutzten und die Gäste nach den beiden Toren von Sergiu Radu nur 0:2 zurücklagen. Beide Male hatten die Gladbacher die Entstehung durch tapsiges Abwehrverhalten begünstigt. „Wir waren der Meinung, dass wir weiter sind“, sagte Pander.

Die zweite Hälfte nährte immerhin einen gewissen Fortschrittsglauben. Die Borussen erspielten sich in 45 Minuten ungefähr so viele Chancen wie in den zehn Spielen vor der Winterpause zusammen, doch nur David Degen traf. Das 1:2 fiel allerdings zu spät für eine Wende. Kurz vor Schluss gelang Energie die Entscheidung. Borussias Torhüter Keller hatte eine harmlose Flanke von Steffen Baumgart aus den Händen fallen lassen, Munteanu staubte ab. Die Indianer hatten sich erfolgreich gewehrt.

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