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Sport: Statistische Sicherheit

Es mag angesichts des spektakulären Sturzes des japanischen Kombinierers Daito Takahashi bei der Nordischen Ski-Weltmeisterschaft etwas seltsam klingen – aber Skispringen ist gar nicht so gefährlich. Eine Untersuchung der Verletzungen bei österreichischen Nachwuchsspringern hat ergeben, dass 80 Prozent ihrer Verletzungen nicht beim Skispringen passiert sind.

Es mag angesichts des spektakulären Sturzes des japanischen Kombinierers Daito Takahashi bei der Nordischen Ski-Weltmeisterschaft etwas seltsam klingen – aber Skispringen ist gar nicht so gefährlich. Eine Untersuchung der Verletzungen bei österreichischen Nachwuchsspringern hat ergeben, dass 80 Prozent ihrer Verletzungen nicht beim Skispringen passiert sind. Sondern im allgemeinen Trainingsprogramm. So hat sich ein Drittel aller Nachwuchsspringer Österreichs in der beliebten Ausgleichssportart Fußball verletzt.

Natürlich kann jetzt eingewendet werden, damit sei nur bewiesen, dass Skispringer nicht Fußball spielen können. Weshalb noch eine weitere Statistik angeführt sei. Seit 1934 ist die Zahl der Verletzungen im Skispringen von 122,4 pro 1000 Sprünge auf 6,4 zurückgegangen. Es ist also statistisch deutlich ungefährlicher geworden, auf Skiern eine Anlaufspur hinunterzufahren und dann über 100 Meter durch die Luft zu fliegen.

Das dürfte freilich für Jan Mazoch nur ein schwacher Trost sein. Der Tscheche war nach seinem schweren Sturz in Zakopane in ein künstliches Koma versetzt worden, inzwischen aber geht es ihm wieder besser. Auch der am Mittwoch gestürzte deutsche Springer Michael Uhrmann (Mittelfußbruch) und eben Daito Takahashi (Schulterbruch) dürfte diese Statistik nicht sonderlich aufheitern. Vielleicht können sie sich trotzdem mit folgendem Fazit anfreunden: Das Skispringen ist sicherer geworden. Aber noch lange nicht sicher.

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