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Steilpass: Licht aus, Rensing schläft

Es ist schon ein paar Wochen her, dass Bayern-Coach Louis van Gaal ankündigte, seine Spieler auch bei abendlichen Vergnügungen überwachen zu wollen. Philipp Köster würde interessieren, ob da inzwischen was passiert ist.

Ist mittlerweile ein münchenweites Überwachungssystem entstanden, das es dem Coach erlaubt, satellitengestützt die Standorte der Spieler abzufragen? Trudeln alle fünf Minuten automatisch generierte Meldungen aus den In-Discotheken ein: „Van Buyten im Gespräch mit attraktiver Thekendame“ oder „Lahm bestellt Bier“ oder gleich hinterher „Korrektur: Lahm bestellt alkoholfreies Bier“.

Noch effektiver wäre die Beschäftigung ausgebildeter Späher, die offiziell als Kotrainer beschäftigt werden könnten, ein paar Leute mehr oder weniger fallen bei den heutigen Trainerstäben ja überhaupt nicht mehr auf. Diese Jungs müssten sich nun abends unauffällig an die Fersen der Spieler heften und halbstündig rapportieren. Selbst wenn die Meldungen von 22.41, 4.13 und 5.15 Uhr irgendwie ähneln: „Licht ist aus, Rensing schläft vermutlich.“ In heiklen Fällen müssten die Späher aber handeln können. Im Falle übermäßigen Alkoholkonsums oder außerehelicher Aktivitäten muss van Gaal im Bayern-Tower lediglich „Zugriff“ ins Mikrofon murmeln, schon bereinigt eine mobile Eingreiftruppe die Situation. Die Einsatzkräfte müssen vorher geschult werden. Nicht, dass sie irrtümlich Oliver Kahn mit sanfter Gewalt aus dem P1 zerren, ganz ohne vertragliche Grundlage.

Eine grundsätzliche Gefahr sollte der Bayern-Trainer allerdings nicht unterschätzen. Dass sich das System irgendwann mal selbstständig macht und sich die flächendeckende Überwachung plötzlich gegen ihren Erfinder wendet. Mit Meldungen von 4.15 Uhr: „Louis van Gaal bestellt Bier. Alkoholhaltig!“

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